Unter vielen anderen Verfügungen hat der vor vier Jahren schon einmal abgelöste und nun wiedergewählte US-Präsident gleich am Tag seiner Amtseinführung auch eine gegen die weitere Ausgabe von staatlichen Rechten zur Windenergienutzung mit sofortiger Wirkung erlassen. Die sogenannte Executive Order – eine Durchführungsverordnung ohne Parlamentsbeschluss – berührt zunächst keine existierenden vollständig erteilten Windparkrechte, stoppt aber weitgehend Genehmigungen für neue Windparkprojekte auf See wie an Land. Sie soll als Moratorium jegliche weitere neue Windenergieprojektierungen sofort stoppen. Der Bann soll solange gelten, bis eine breite Untersuchung möglicher negativer Umweltauswirkungen, des Ausmaßes staatlicher Subventionen für Windenergie allgemein sowie die Folgen der Windverstromung für den Strompreis noch einmal auf den Prüfstand gekommen sind.
Das breite Gutachten, so heißt es wörtlich in der Verfügung, soll „auch die wirtschaftlichen Kosten in Verbindung mit der unmittelbaren Stromerzeugung und die Auswirkungen von Subventionen auf die Lebensfähigkeit der Windindustrie abwägen“.
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Das Schriftstück gibt keine Auskunft darüber, wie weit es auf alle Neugenehmigungen für Windparkprojekte oder nur auf größere staatliche Ausschreibungen zu beziehen ist. Klar ist aber, dass es unbegrenzt gilt, bis das Gutachten erstellt ist und dass es Maßnahmen gegen nicht mehr als nützlich empfohlene Windkraft geben soll.
Mit dem Gutachten beauftragte Trump das Innenressort der Regierung, das sich indes mit einer Vielzahl weiterer Ministerien abstimmen soll. Für existierende Windkraftnutzungsrechte soll das Gutachten allerdings zusätzlich prüfen, welche Maßnahmen sich gegen diese im Zweifelsfall treffen lassen und soll Schritte zum Stopp existierender Windkraftrechte empfehlen. Die Verfügung soll zu einer Überprüfung der Praxis der von der föderalen Regierung betriebenen Genehmigungen und Verpachtungen führen und „alle relevanten Agenturen“ von weiteren Rechtevergaben abhalten.
Die Chefin der Vereinigung der Offshore-Windkraftindustrie, Liz Burdock, nannte die Executive Order einen „Schlag gegen die US-amerikanische Offshore-Windindustrie“ und treffe „Hunderte von US-Zuliefererfirmen und Tausende von Arbeitenden“, die schon die amerikanischen Energieversorgung bauen würden. Die Branche lade den Präsidenten, seine Regierung sowie die Führungspersonen im amerikanischen Parlament ein, die Fabriken und Trainingszentren und Projekte der Branchenmitglieder zu besuchen und ihrer US-amerikanischen Energieerzeugung zu begegnen. Die Regierung solle den jetzt verfügten Schritt zurücknehmen.