Rund 40 Prozent der Menschen in Bayern finden, die Landesregierung unternimmt zu wenig für den Klimaschutz. Im von Trockenheit betroffenen Mittelfranken sind es sogar 44 Prozent. Das hat eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Greenpeace ergeben. Zufrieden mit der Klimapolitik der Landesregierung zeigten sich nur 34 Prozent der Befragten, 23 Prozent meinen, die Regierung unternehme zu viel.
45 Prozent geht die Energiewende zu langsam
Auch bei der Energiewende stellen die Menschen in Bayern der Landesregierung eher ein schlechtes Zeugnis aus: Knapp 45 Prozent der Befragten finden, dass die Regierungskoalition aus CSU und Freie Wähler zu wenig für die Energiewende unternimmt. 29 Prozent sind zufrieden, 23 Prozent sind der Meinung, die Landesregierung tue hier zu viel.
Von den Befragten, die der Landesregierung mangelnden Einsatz für die Energiewende bescheinigen, vermuten 46 Prozent als Grund, dass die Regierung Proteste der Bevölkerung fürchte. Knapp 44 Prozent meinen, dass die Landesregierung keinen konkreten Plan für die Energiewende habe, und 41 Prozent, dass Bayerns Regierung die Energiewende nicht wirklich wolle.
Seit 2028 sind nur 84 MW Wind in Bayern zugebaut worden
„Ein umweltpolitisches ,weiter so’ dieser Staatsregierung ist kein Versprechen, sondern eine Drohung“, sagt Saskia Reinbeck, Greenpeace-Expertin für Energie und Klimaschutz. „1.000 angekündigte Windkraftanlagen produzieren noch keine einzige Kilowattstunde Strom.“ Nach aktuellen Daten des Bayerischen Landesamtes für Umwelt sind seit 2018 insgesamt 84 MW Windleistung zugebaut worden.
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