Bereits Mitte April hatte Vestas eine vom ukrainischen Vestas-Kunden DTEK unterschriebene Absichtserklärung bekannt gegeben, wonach das privatwirtschaftlich organisierte Energieunternehmen Anlagen mit einer Leistung von zusammen 200 Megawatt (MW) ordern wird. Nun hat DTEK die ersten 30 Turbinen bestellt. Die Windsparte des sonst in Kohleförderung und konventioneller Energieerzeugung aktiven Unternehmens will diese Anlagen nahe des Dörfchens Botievo errichten. Der Standort des 90-MW-Teilprojektes liegt in der Küstenregion oberhalb des Nordufers des Assowschen Meeres, das mit dem Schwarzen Meer verbunden ist.
„Die Ukraine ist ein vielversprechender Windenergiemarkt mit exzellenten Windenergieressourcen“, sagte Wolfgang Schmitz, Präsident von Vestas Central Europe – der Mitteleuropaabteilung des Turbinenbauers. Mit der Errichtung einer V-112 war Vestas Ende 2011 in den Markt eingetreten.
Standort mit wechselnden Winden
Die Windverhältnisse am Assowschen Meer dürfen wohl als eher unstet gelten. Allerdings wechseln sich luftbewegungsschwache Sommerwetterlagen mit windstarken Zeiten ab. Die Binnenlandanlage V-112, deren extra lange Rotorblätter in Deutschland gefertigt werden, soll mit dem großen Rotor die Energie an mäßig überwehten Standorten der internationalen Windklassen IEC IIA und IEC IIIA verlässlich einfangen. Bis Ende 2011 hatte Vestas die ersten 63 dieser Anlagen ausgeliefert. Offiziell meldeten die Dänen bereits Bestellungen aus Deutschland, Frankreich, Polen, Finnland, Schweden, den USA und Australien. Der Windpark am Asowschen Meer werde im vierten Quartal dieses Jahres komplett einspeisen, teilte Vestas mit. Das in Polen und Dänemark niedergelassene Windturbineninstallationsunternehmen Fairwind kündigt den Start der Errichtungen bereits für Juli an.
(Tilman Weber)