Pünktlich zur Fachmesse ISH in Frankfurt erhöht die Bundesregierung die Mittel für das Marktanreizprogramm für regenerative Wärmetechnik, speziell für Solarthermie. Das Marktanreizprogramm sieht vor, dass der Staat den Wechsel von einer alten Öl- oder Gasheizung unter anderem auf moderne Solarheizungen finanziell unterstützt. Die Förderung kann bis zu 15 Prozent der Gesamtinvestitionen betragen. Sie bleibt aber wie bisher auf die Modernisierung von bestehenden Heizungsanlagen beschränkt. Solarthermie bei Neubauten wird nicht gefördert, denn sie schreibt der Gesetzgeber im Erneuerbaren-Wärme-Gesetz als Pflicht vor.
Gefördert werden Anlagen zur Raumheizung, zur kombinierten Warmwasserberatung und Raumheizung, zur Bereitstellung von Prozesswärme und zur solaren Kühlung. Anlagen zur ausschließlichen Warmwasserbereitung fördert der Staat nur als Innovationsprojekte. Ebenfalls nicht gefördert werden Schwimmbadabsorber. Außerdem müssen alle Kollektoren spezielle Prüfzertifikate haben.
Klare Voraussetzungen zur Förderung
Als Förderungsvoraussetzung ist außerdem ein Pufferspeicher notwendig, der sich nach der Bruttokollektorfläche richtet. Bei Flachkollektoren sind es 40 Liter pro Quadratmeter Kollektorfläche. Bei Vakuumröhrenkollektoren erhöht sich das Puffervolumen auf 50 Liter pro Quadratmeter Kollektorfläche. Ist die Bruttokollektorfläche größer als 40 Quadratmeter, muss der Betreiber einen Pufferspeicher von mindestens 100 Litern pro Quadratmeter Kollektorfläche einbauen.
Die finanzielle Förderung setzt sich zusammen aus einer Basis- und einer Bonusförderung. Als Basisförderung zahlt die Berlin bis zum Jahresende 120 Euro pro Quadratmeter Bruttokollektorfläche. Danach verringert sich der Betrag auf 90 Euro. Für ein normales Einfamilienhaus mit 15 Quadratmetern Solarkollektoren zahlt Berlin etwa 1.800 Euro. Ab 2012 beträgt die Förderung nur noch 1.350 Euro. Wird die Solarthermieanlage mit einer Holzpelletheizung oder einer Wärmepumpe kombiniert, zahlt Berlin einen Kesseltauschbonus von 600 Euro.
Signal an die Verbraucher
„Die sehr attraktiven Förderbedingungen sind für Eigenheimbesitzer mit Modernisierungsbedarf im Heizungskeller ein klares Signal, jetzt auf solares Heizen umzusteigen“, sagt Helmut Jäger, Vizepräsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). Angesichts steigender Heizkosten zahlt sich eine solare Heizanlage nun um so mehr aus. Für die Solarthermiebranche bedeutet das weiteren Aufwind, nachdem der Markt im letzten Jahr wegen des zeitweiligen Förderstopps durch die Bundesregierung im Frühsommer für Monate am Boden lag. (Sven Ullrich)