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Senvion

Offshore-Risiken in Serie versichert

Bei der neuen Versicherungslösung handele es sich um die weltweit erst zweite Serienschadenabdeckung für Offshore-Windanlagen, erklärte der Bremer Versicherungsmakler Nordwest Assekuranz (NWA), der in Partnerschaft mit der Münchner Rückversicherungsgesellschaft und dem Windenergieanlagenhersteller Senvion die Finanzdienstleistung entwickelt hat. Die weltweit erste Serienschadenabdeckung für Offshore-Anlagen hatten die drei Partner bereits 2012 eingerichtet. Damals handelte es sich vermutlich um den belgischen Offshore-Windpark Thornton Bank, der zu einem großen Teil aus Fünf-Megawatt-Windenergieanlagen besteht. Die neue Serienschadensversicherung betrifft die jüngste schon in Produktion befindliche Senvion-Anlage 6.2M126, eine sechs Megawatt (MW) leistende Windturbine.

Die Turbinen könnten, „wenn man die Wettereinflüsse auf hoher See mit in seinen Annahmen berücksichtigt, Mitte nächsten Jahres“ installiert sein, sagte der Geschäftsführer der NWA, Thomas Haukje, zu ERNEUERBARE ENERGIEN.

Fast-Premiere: Erst zum zweiten Mal Serienschäden abgedeckt

Haukje dürfte sich auf den RWE-Windpark Nordsee Ost beziehen. Das vom Energiekonzern RWE entwickelte 288-Megawatt-Projekt ist das erste deutsche Projekt, das Senvion komplett mit der 6.2M126 installieren kann. Die erste der Anlagen hat Senvion bereits im Juli dort errichtet. Kunde RWE soll derweil gemäß der Hoffnung der Hamburger Windturbinenbauer auch Besteller des nächsten Senvion-Meereswindparks sein: das für 322 Megawatt (MW) konzipierte Windfeld Nordsee One. RWE hatte die endgültige Investitionsentscheidung für das komplett entwickelte Projekt zuletzt über viele Monate hinweg immer wieder verschoben. Der Konzern hatte nach Einbrüchen bei den Geschäftszahlen in mehreren Fällen Investitionen für einzelne Meereswindkraftprojekte zu reduzieren versucht – und für Nordsee One einen Partner gesucht. Anfang September teilte RWE mit, dass der kanadische Investor Northland Power 85 Prozent des Windparks übernimmt. Allerdings stehe die endgültige Investitionsentscheidung damit weiterhin aus. Sie werde im ersten Halbjahr 2015 gefällt. Bis dahin sei noch die Bankenfinanzierung zu organisieren.

„Senvion hat besondere Ansprüche hinsichtlich seiner Versicherungsleistungen – daher benötigen wir keinen Versicherungsschutz von der Stange, sondern ein maßgeschneidertes Konzept“, sagt Thorsten Meyer, Senvion-Bereichsleiter für Risikomanagement. Insgesamt betreut NWA Windparks, On- und Offshore, mit einer Gesamtleitung von etwa 10.000 MW. Die Münchner Rückversicherung versteht sich bei Offshore-Windkraft indes auch in anderen Versicherungsbereichen als Pionierin. So hatte die Assekuranz bereits 2012 angekündigt, auch eine Versicherung von Verzögerungen bei Projekten zu entwickeln, nachdem etwa Schiffe wegen schlechter Wetterbedingungen nicht ausfahren konnten. Auch die Risiken unerwartet schwacher Winde und Erträge nahmen die Rückversicherer damals ins Visier.

(Helen Wolfgramm)