Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Personal in der Photovoltaikbranche

Gehälter steigen nur leicht

Die Gehälter der Arbeitnehmer in der deutschen Photovoltaikbranche haben sich im vergangenen Jahr durchschnittlich um nur 1,63 Prozent erhöht. Gleichzeitig hat sich die Stimmung in den Betrieben verschlechtert und die Sorge um den Arbeitsplatz hat zugenommen. Das sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Gehaltsstudie 2012/2013 des Marktforschungsunternehmens Photovoltaikzentrum – Michael Ziegler. Demnach bangen inzwischen 60 Prozent der Arbeitnehmer um ihren Job. In der vorhergehenden Studie aus dem vergangenen Jahr waren es noch 50 Prozent der Beschäftigten, die Angst um ihren Arbeitsplatz hatten.

Fach- und Führungskräfte mit Gehaltssteigerungen

Insgesamt stiegen die Gehälter in der Branche um 600 Euro auf 37.400 Euro im Median gestiegen. Das bedeutet, dass die Hälfte der Arbeitnehmer weniger als diese Summer verdient und die andere Hälfte der Beschäftigten verdient mehr als das Mediangehalt. Von den Einkommenssteigerungen konnten vor allen die hoch qualifizierten Beschäftigten wie Ingenieure und Forschungsmitarbeiter und die Führungskräfte profitieren. Auch die Leiharbeiter konnten eine leichte Lohnsteigerung verzeichnen. Schlechter kommen hingegen die Arbeitnehmer mit befristeten Anstellungsverhältnissen weg. Ebenso wie die Beschäftigten in den anderen Abteilungen wie Vertrieb, Einkauf, Marketing, Lager und Versand, die Einbusen bei ihren Gehältern hinnehmen mussten. Die Einkommenskluft zwischen Männern und Frauen ist gestiegen. Verdienten im Vorjahr noch 17,38 Prozent der Frauen weniger als ihre männlichen Kollegen, stieg deren Anteil jetzt auf knapp 20 Prozent. Wie kaum anders zu erwarten, sind die Einkommen der Beschäftigten in den ostdeutschen Bundesländern niedriger als die ihrer Kollegen im Westen. Dieses Ost-West-Gefälle hat sich aber noch weiter verschärft. Die höchsten Gehälter in Ostdeutschland zahlen die Unternehmen in Sachsen-Anhalt. Dort verdienen die Beschäftigten aber nur knapp so viel wie ihre Kollegen in Hamburg, dem westdeutschen Bundesland mit den zweitniedrigsten Einkommen der Branche. Schlusslicht bleibt Brandenburg. Dort verdienen die Arbeitnehmer etwa 10.000 Euro pro Jahr weniger als die Beschäftigten der Unternehmen in Hessen, das der Spitzenreiter bei der Entlohnung ist.

Wenig Urlaub sorgt für Unmut

Um die Zufriedenheit der Arbeitnehmer zu ermitteln, haben die Marktforscher nach der Zufriedenheit mit der Arbeitszeit, mit der Menge an Freizeit, dem Arbeitsweg, den Urlaubstagen und dem Betriebsklima sind. Das erschreckende Ergebnis: In fast allen Punkten hat die Zufriedenheit abgenommen. „Dieser Trend steht sicherlich im Zusammenhang mit der schwierigen Lage, vor die sich die Solarbranche derzeit gestellt sieht“, vermuten die Autoren der Studie. Insgesamt steigt die Unzufriedenheit mit der Arbeitszeit von 50 auf 58 Prozent an. Auch die Zahl der Urlaubstage sorgt für Unmut in den deutschen Photovoltaikbetrieben. Hier stieg die Unzufriedenheit von 35 auf 41 Prozent. Zugleich sinkt die Stimmung in den Betrieben. Fast die Hälfte der Beschäftigten ist unzufrieden mit dem Arbeitsklima im Unternehmen. Ein Jahr zuvor äußerten sich nur knapp ein Drittel der befragten Arbeitnehmer negativ über das in ihrem Betrieb vorherrschende Arbeitsklima. Schlechter kommen auch die Vorgesetzten in der Bewertung ihrer Untergebenen schlechter weg als in der vergangenen Umfrage. Großes Potenzial für die Unzufriedenheit der Beschäftigten in der Branche haben die Gehälter. Lediglich 17 Prozent der Befragten sind zufrieden mit ihrer Entlohnung. Ein Jahr vorher waren es immerhin noch 31 Prozent. (Sven Ullrich)