Die ECB baut in La Roche en Brénil bei Dijon. Die geplante Kapazität des Pelletwerks beträgt 80.000 Tonnen pro Jahr. Die Inbetriebnahme ist für 2013 geplant. Der Rohstoff wird vom angrenzenden Sägewerk geliefert. Das gehört der Fruytier-Gruppe aus Luxemburg, Bau-und Industrieholzproduzent mit Werken in Deutschland, Belgien und Frankreich und einem Jahresumsatz von rund 200 Millionen Euro. Fruytier ist auch Projektpartner Projektpartner der ECB. Produziert werden sollen in La Roche Holzpellets in ENplus-Qualität, außerdem Sackware und gegebenenfalls auch Industriepellets für den französischen Markt.
Die ECB betreibt jetzt vier Pelletwerke in Deutschland, seitdem Ende Oktober in Mittenaar in Hessen das jüngst in Betrieb genommen wurde. Es ist ausgelegt auf eine Jahreskapazität von 115.000 Tonnen Holzpellets und ist damit nach Angaben des Unternehmens das größte Pelletwerk in Hessen. Direkt am Rhein ist das Werk Kehl der ECB, das in der zweiten Ausbaustufe, mit der 2012 begonnen werden soll, um 75.000 Tonnen auf dann 125.000 Tonnen Jahreskapazität aufgestockt werden soll. Nach eigenen Angaben produziert die EC Bioenergie derzeit rund 200.000 Tonnen Holzpellets pro Jahr. Damit zählt sie zu den größten Pelletproduzenten in Deutschland.
Konzentrationen am Markt
Der Markt ist derzeit geprägt von großen Überkapazitäten. Die deutsche Pelletproduktionskapazität beläuft sich laut Branchenverband Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) auf rund 2,7 Millionen Tonnen. Nachgefragt vom Binnenmarkt werden aber nur 1,5 Millionen Tonnen – und selbst diese stammen nicht alle aus deutscher Produktion. Es vollziehen sich Konzentrationen. Jüngst erst kaufte Marktführer German Pellets auch die größte Pelletmarke Deutschlands, Firestixx, auf. Es geht um Marktanteile. Auch über neue Strategien.
Aufstellen am Markt
Im Sommer dieses Jahres führte die Bioenergie Handel GmbH, welche die Vertriebsgesellschaft der ECB ist, eine neue Pelletmarke am Markt ein, wohl amp;warm. Eine neue Marke einzuführen ist an sich nichts Besonderes, doch besonders ist das Konzept dahinter. Die Lieferung von Holzpellets kann mit Serviceleistungen verknüpft werden, die ein Kunde bucht. Dazu zählen beispielsweise Ratenzahlungen oder Kesselreinigungen oder auch Kesselchecks. Angeboten werden Pakete von S bis XL, die sich dem Umfang der angebotenen Leistungen nach steigern.
Um diese zu gewährleisten, werden Netzwerke geknüpft aus Pelletproduzent, Pellethändlern, Installateuren und Schornsteinfegern. Geplant ist beispielsweise auch, mittelfristig Kesselproduzenten mit ins Boot zu holen. Dies liefe auf das Angebot einer schlüsselfertigen Komplettlösung für Kunden aus einer Hand am Markt hinaus. Er bekäme unter einer Marke vom Kessel bis zum Brennstoff und der Wartung alles aus einer Hand.
Laut Bioenergie Handel folgt man einem sich abzeichnenden Trend. Die Branche geht davon aus, dass Pelletinteressenten mittlerweile aus der Mitte der Gesellschaft kommen, was bedeutet, dass vermehrt Kunden bedient werden wollen, die kein übermäßiges Interesse daran zeigen, selbst Hand anzulegen oder sich mit verschiedenen Akteuren am Markt befassen zu müssen. (Dittmar Koop)