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Neue Antriebe

Mit Öldruck zur Zwölf-Megawatt-Windturbine

Das Konzept sieht einen modularen Aufbau der Drehzahlübersetzung zwischen Windturbinenrotor und Generator vor. So wollen die Niederländer bis 2020 den Antrieb für Anlagen mit Generatorleistungen von bis zu mehr als zwölf Megawatt (MW) auf den Markt gebracht sehen. Die Formulierung von Seiten der beiden Unternehmen lässt offen, ob die Niederländer die Turbine selbst herstellen oder sie von schon bestehenden Windenergieanlagenherstellern fertigen lassen wollen.

Für das Zwölf-MW-Konzept sehen Innas und Hydrautrans vier Hydraulikeinheiten vor, die je drei MW übertragen können. Es ließen sich aber auch kleinere Turbinen mit sechs oder neun MW mit jeweils ein bis zwei Hydraulikeinheiten weniger ausstatten lassen, heißt es.

Die bisher einzige Multimegawattwindturbine mit einem Hydraulikantrieb im Einsatz auf See ist ein Prototyp des japanischen Technologiekonzerns Mitsubishi. Die Anlage mit sieben MW ist auf einem schwimmenden Fundament installiert. Vertäut vor der Küste der nach einer Atomkraftwerks-Havarie 2011 zu trauriger Berühmtheit gelangten Hafenstadt Fukushima, erprobt sie das Konzept des schottischen Ingenieurbüros Artemis. Ein weiterer Prototyp steht zudem an Land direkt an der schottischen Küste.

Artemis und Mitsubishi betrachten beide Anlagen bisher als reine Forschungsturbinen und planen derzeit noch keine kommerzielle Anlagen-Produktion. Der Reiz des Konzeptes aber besteht darin, dass die Anlage im Antrieb ohne aufeinander stoßende Metallteile auskommt – Zahnradeingriffe mit aufeinander stoßenden Ritzeln fallen weg, stattdessen treffen vereinfacht formuliert wellenförmige Kammprofile auf Öl und Öl auf hydraulische Kolben. Metallabrieb und Zahnabbrüche in Getrieben kommen hierbei beispielsweise nicht vor, was bei herkömmlichen Windturbinen immer noch zu teuren Reparaturen führt.

Das Konzept der niederländischen Entwickler soll nun ganz konkret den Erzeugungspreis einer Kilowattstunde (kWh) Windstrom um 0,6 Cent pro kWh senken. Innas gilt als Entwickler des Designs und nennt es Floating Cup Technology.

(Tilman Weber)