Arne Hauner ist Head of Innovation Economics im E.ON Innovation Center Energy Storage.Foto: E.ON
Herr Hauner, könnten Sie uns einmal erklären, wo und in welcher Funktion Sie tätig sind?
Das Innovation Center Energy Storage ist bei E.ON für die weltweite Entwicklung und Steuerung des innovativen Energiespeichergeschäfts zuständig. Dieses umfasst neben großen Batterien und Power-to-Gas auch Power-to-Heat-Ansätze. Als Head of Innovation Economics leite ich bei E.ON die weitere Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die zur Lösung der vielfältigen Herausforderungen im Energiesystem und natürlich auch bei den Verbrauchern beitragen.
Warum haben Sie sich bei Ihrem Berufseinstieg für E.ON entschieden?
In einem Seminar bei E.ON während meines Studiums wurde mir bewusst, dass die Energieversorgung eine Grundfunktion für die weltweite Gemeinschaft darstellt und sich die Energiewirtschaft stets in einem Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Preisstabilität befindet. An der Bewältigung dieser Herausforderung wollte ich aktiv mitarbeiten und habe mich später für das internationale E.ON Graduate Programm beworben. In mehreren Stationen konnte ich verschiedene Bereiche im Konzern kennenlernen und mir schon früh ein internationales Netzwerk aufbauen.
Und wie ging es weiter?
Nach dem Traineeprogramm habe ich die kaufmännische Betreuung unserer Erdgasaktivitäten in der Slowakei übernommen. Meine Aufgabe bestand in der wirtschaftlichen Beurteilung von Entwicklungsszenarien im wettbewerblichen, politischen und regulatorischen Umfeld der Slowakei. Diese internationale Station endete mit der erfolgreichen Veräußerung des Unternehmensanteils, die ich in meiner Funktion als Bewertungsexperte und als Schnittstelle zu den Investmentbanken begleitet habe.
Wie sind Sie dann zum Innovation Center Energy Storage gekommen?
Nach einer weiteren Station im strategischen Controlling in unserer Unternehmenszentrale bekam ich einen Anruf des neugegründeten Innovation Centers, das einen kaufmännischen Experten für diese Einheit suchte. Da ich meine Fähigkeiten für die Entwicklung von Lösungen für die wachsenden Herausforderungen der Energiewende einsetzen wollte, habe ich mich im Januar 2012 sehr bewusst für diese Position entschieden.
Was genau ist dort Ihre Aufgabe?
Im Innovation Center für Energiespeicher werden derzeit über 60 Projekte ausgeführt, gesteuert und finanziert. Meine Aufgabe ist es unter anderem, über die Ausführung und Auswertung dieser Projekte die Grundlagen für weitere strategische und kaufmännische Entscheidungen im Konzern zu erarbeiten, aus der Vielzahl von Lösungskonzepten die vielversprechendsten weiterzuentwickeln und die Projekte in der Ausführung mit einer kaufmännischen Perspektive zu steuern. Ferner arbeite ich an der Konzernaußengrenze, um nachhaltige externe Partnerschaften für diese innovativen Ansätze zu entwickeln oder das Thema bei wichtigen Stakeholdern für den Konzern zu vertreten.
Welches sind Ihre zwei derzeit spannendsten Projekte und worum geht es dabei?
Wenn ich nur zwei nennen darf, dann wären das das Power-to-Gas-Projekt in Falkenhagen und die Smart-Region Pellworm. Bei dem Power-to-Gas-Projekt wird mittels Elektrolyse regenerativ erzeugter Strom in Wasserstoff umgewandelt und in das regionale Ferngasnetz eingespeist. Für mich einer der kurzfristig vielversprechendsten Ansätze, um grüne Energie sinnvoll in die Industrie, die Mobilität und den Wärmemarkt zu integrieren und dort die CO2-Emissionen zu senken.
Und was ist Ihre Aufgabe in diesem Projekt?
Ich bin mit meinem Team für die Vermarktungsstrategie und die optimale Fahrweise der Anlage zuständig. Wir koordinieren intern die relevanten zur Marktintegration erforderlichen E.ON-Einheiten wie zum Beispiel Regulierung, Stromversorgung, Vertragswesen und Vertrieb oder die Entwicklung eines Optimierungsalgorithmus für die Anlage, so dass sie auch automatisch, preisoptimal und abgestimmt auf die Kundennachfrage laufen kann.
Die Smart-Region Pellworm gehört zu Arne Hauners Projekten.Foto: ifht.rwth-aachen
Womit befasst sich das zweite Projekt Smart-Region Pellworm?
Bei diesem vom Bund geförderten Kooperationsprojekt demonstriert E.ON zusammen mit verschiedenen Partnern auf der Nordseeinsel Pellworm einen Teil des Energiesystems der Zukunft. Hierbei werden zum Beispiel Lithium-Ionen und Redox-Flow Batterien mit einem Hybridkraftwerk aus Photovoltaik und Windenergie kombiniert. Mit Hilfe der Energiespeicherung kann die Abhängigkeit der Nordseeinsel Pellworm verringert werden. Mein Team und ich wollen diese technische Basis nutzen, um Produkte für unsere Kunden zu entwickeln.
Was macht E.ON aus Ihrer Sicht besonders innovativ und attraktiv für künftige Mitarbeiter?
E.ON bereitet sich strukturiert und mit Weitsicht auf die Zukunft vor. Wir bauen Fähigkeiten und Partnerschaften auf, um unseren Kunden und Partnern neue Lösungs- und Optimierungsmöglichkeiten anzubieten. Dabei kombinieren wir erfolgreich bekannte Technologien in neuen Zusammenhängen und testen neue Technologien in Pilotprojekten. Bei E.ON kann ich bereichs- und unternehmensübergreifend und in einem internationalen Kontext an Lösungsansätzen arbeiten, mit denen ich mich sehr gut identifizieren kann.
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