Wer im Zuge einer Heizungssanierung mit dem Einbau einer Pelletfeuerung liebäugelt, der kann sich bis 30. September freuen, wenn er in Sachsen lebt. Der Freistaat hat über Sächsische AufbauBank (SAB) ein zusätzliches Landesförderprogramm für Pelletkessel aufgelegt. Anträge stellen können Private, Gewerbe oder auch Kommunen. Voraussetzung für die Förderung ist allerdings, dass der Pelletkessel im Zuge einer Heizungssanierung eingebaut wird. Das Förderprogramm gilt also nicht bei Neubauvorhaben, sondern für die Installation eines Pelletkessels im Gebäudebestand. Es werden Nennleistungen von 5 bis 100 Kilowatt (kW) gefördert. Voraussetzung für das Zubrot ist allerdings, dass ein Kessel eingebaut wird, der in der BAFA-Förderliste aufgeführt ist.
Das Marktanreizprogramm für Wärme aus Erneuerbaren Energien des Bundes (MAP) fördert neben Solarenergie und Wärmepumpen auch Pelletfeuerungen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Frankfurt wickelt die Antragstellung und die Bewilligung der Gelder ab. Die Behörde zahlt einen Zuschuss von mindestens 2.500 Euro für Pelletkessel im Nennleistungsbereich 5 bis 100 kW, wenn zugleich ein Pufferspeicher installiert wird. Als Pufferspeichervolumen sind mindestens 30 Liter pro kW gefordert. Diese Vorgabe ist nicht sehr hoch, sondern Installationsalltag. Gefördert wird pro kW Leistung dann mit 36 Euro, aber in jedem Fall mindestens 2.500 Euro.
Anlehnung an BAFA-Konditionen
Das sächsische Förderprogramm lehnt sich an die BAFA-Konditionen. So ist beispielsweise auch hier die Installation eines Pufferspeichers Fördervoraussetzung. Die Förderung ist kumulativ, das heißt einerseits, sie wird zusätzlich zur BAFA-Förderung gezahlt. Und andererseits heißt es, dass ein Förderbescheid von der BAFA wiederum Voraussetzung für die zusätzliche Förderung ist.
Die neuen Bundesländer zählen zu den Schlusslichtern im Ländervergleich bei den Installationszahlen von Pelletkesseln. Es gibt eine Abnahme bei der Verteilung von Pelletheizungen in Deutschland von Süd nach Nord und außerdem von West nach Ost. Die führenden Bundesländer sind allesamt Altbundesländer (Angabe in Prozent gibt den Anteil der Marktverteilung an, Quelle: DEPV, Stand August 2011): Bayern (39,9 Prozent), Baden-Württemberg (18,3 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (11,9 Prozent). Gefolgt von Hessen (8,5 Prozent), Rheinland-Pfalz (7,4 Prozent) und Niedersachsen (5,9 Prozent). Die neuen Bundesländer bewegen sich anteilsmäßig meist im Bereich unter ein Prozent. Sachsen ist "führend" mit 1,6 Prozent.
Situation Ost
Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen gab es nach der Wende eine Modernisierungswelle im häuslichen Anlagenbestand. Die Modernisierungsfrage setzt aber jetzt, mehr als 20 Jahre nach Vereinigung, in Ostdeutschland vermehrt ein. Aus der ersten Welle, die stattfand, als es Holzpellets als Heizalternative praktisch noch nicht gab, schuf aber auch eine recht feste Lobby in den Energieträgern Heizöl und Erdgas durch viele Installationsbetriebe, die diese Techniken empfehlen. Für die Pelletbranche dürfte es also eine große Hilfe sein, wenn Länder zusätzliche Förderprogramme auflegen wie in Sachsen. In Deutschland waren Ende 2011 etwa 150.000 Pelletkessel installiert. (Dittmar Koop)
Weitere Infos zum Förderprogramm Sachsens unter www.sab.sachsen.de
Infos zur MAP-Förderung von Wärme aus Biomasse unter www.bafa.de
Verteilung des Anlagenbestands Pelletkessel aufgeschlüsselt prozentual auf Deutschland unter www.depv.de