Im ersten Quartal hat Vestas 1,5 Milliarden Euro generiert – 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Gewinne vor Steuern und Zinsen stiegt um 39 Millionen auf 79 Millionen Euro. In den ersten drei Monaten gingen Bestellungen in einer Größenordnung von 1.750 Megawatt ein. Aufgrund der positiven Auftragsentwicklung hat das dänische Unternehmen die Umsatzprognose für 2015 von 6,5 auf 7,5 Milliarden Euro angehoben. Präsident und CEO der Vestas Gruppe, Anders Runevad, erklärt, das erste Quartal zeige, dass Vestas sich in einer sehr guten Position in einer von starkem Wettbewerb geprägten Industrie befindet. Er begründet die guten Zahlen mit einem um 29 Prozent gestiegenen Verkauf mit Vergleich zum Vorjahr. Besonders das US-Geschäft habe sich positiv entwickelt. Auch der starke US-Dollar im Vergleich zum Euro habe zu den positiven Zahlen beigetragen.
Lektion gelernt
Christoph Vogel, seit Mai 2014 Präsident von Vestas Central Europe, erklärt, Vestas habe ein solides erstes Quartal vorgelegt. „Wir haben unsere Lektion gelernt.“ Man habe die Kehrwende erfolgreich gemeistert. In der Krise müsse man vor allem die Cashflow-Situation fokussieren. In der zweiten Phase der Restrukturierung soll der Kunde in den Vordergrund rücken – und damit auch das Servicegeschäft.
Nach der Krise habe das Unternehmen neues Servicepersonal eingestellt – was aber auch den Neuinstallationen geschuldet ist. Auf diese Weise wolle man in zwei Schichten am Tag schnell auf Kundenbedürfnisse reagieren. Ein Beweis dafür, dass der Service auf hohem Niveau arbeitet, sei laut Vogel die Anlagenverfügbarkeit. „Ich habe gerade die Statistik für das erste Drittel des Jahres in Deutschland gesehen. Die technische Verfügbarkeit der Anlagen lag in dieser Zeit bei 98,7 Prozent.“
Langfristige Vollwartung beliebt
Derzeit sind laut Vogel 600 Servicemitarbeiter in Deutschland tätig; 150 Stellen sollen hier neu geschaffen werden. Was die Einstellungen von Servicemitarbeitern anbelangt, verweist Vogel darauf, dass es besonders in Süddeutschland schwierig ist, ausreichend Personal zu finden. Was die Servicekonzepte anbelangt, so sieht Vestas ein großes Interesse an langfristigen Serviceverträgen. 98 Prozent der Neukunden würden sich für ein Vollwartungskonzept mit Produktionsgarantie entscheiden (AOM 5000).
Gerade in Deutschland, wo es viele Gesetzesänderungen gibt, die technische Veränderungen nach sich ziehen, sei es hilfreich, bessere Vorhersagen treffen zu können und eine zuverlässigere Produktion zu haben. Diese sei auch durch das Vestas Diagnostic Center gegeben. Außerdem will Vestas künftig stärker die Bedürfnisse berücksichtigen, die durch Direktvermarktung und die Systemstabilitätsverordnung entstehen. (Nicole Weinhold)