(hs) Das Werk wird in Catania auf Sizilien errichtet und soll ab Mitte 2011 mit der Fertigung so genannter Tandem-Module und Triple-Junction-Module beginnen. Bei Tandemmodulen werden eine Schicht amorphes Silizium und eine Schicht mikrokristallines Silizium kombiniert, bei Triple Junction kommt noch eine Schicht aus amorphem Silizium hinzu. „Dünnschichtmodule in amorpher und mikrokristalliner Technologie haben mit ihrem guten Temperaturkoeffizienten besonders beim Einsatz in warmen Regionen Vorteile, die zu höheren Erträgen führen können“, begründete Peter Thiele diese Entscheidung. Thiele ist Vizepräsident von Sharp und führt die Europageschäfte des Konzerns. „In großen Solarparks können wir außerdem die Kostenvorteile des Massengeschäfts nutzen.“ Partner von Sharp sind die italienische Green Power und STMicroelectronics. Die Kapazität des neuen Werkes liegt bei zunächst 160 Megawatt im Jahr und kann bis auf 480 Megawatt erweitert werden. „Außerdem haben wir mit Enel zusammen ein Unternehmen gegründet, um das Projektgeschäft mit großen Solaranlagen voranzutreiben“, bestätigte Thiele gegenüber ERNEUERBARE ENERGIEN. Damit importiert der Elektronikkonzern eine Fertigungstechnologie, die im japanischen Sakai bereits läuft und dort Kostenvorteile aus einer gemeinsamen Produktion mit Flachbildschirmen zieht.
Auch andere Hersteller von Siliziumdünnschicht meldeten sich zum Kongress in Valencia mit neuen Ergebnissen. Karl-Heinz Stegemann, Technologiechef bei Signet Solar im sächsischen Mochau, sagte: „Unsere Fabrik ist voll ausgelastet. Durch Effizienzsteigerungen haben wir den Ausstoß sogar von ursprünglich zwanzig Megawatt auf 25 Megawatt jährlich gesteigert.“ Signet musste im Juni Insolvenz anmelden, dieser Tage wurde das Verfahren vor einem Chemnitzer Gericht eröffnet. „Die Verhandlungen mit potenziellen Investoren stimmen uns zuversichtlich, dass es bei uns auch langfristig weitergeht“, sagt Stegemann. „Bitte haben Sie Verständnis, dass ich bis zum Abschluss der Gespräche keine Einzelheiten bekannt gebe.“ Signet fertigt Solarmodule mit 2,2 mal 2,6 Metern Kantenlänge, auf einer Linie von Applied Materials. „Aus der Linie bekommen wir zurzeit 6,8 bis sieben Prozent Wirkungsgrad, unser Ziel sind acht Prozent mit amorphem Silizium.“
Die Konkurrenz von Masdar PV meldete zur EU PVSEC, dass der Wirkungsgrad der 5,7 Quadratmeter großen Module auf 7,4 Prozent gesteigert wurde. Wie Signet Solar scheidet auch Masdar amorphes Silizium auf großen Glassubstraten ab.
Hinweis: Die Interviews in voller Länge und die Details zu den Neuheiten der EU PVSEC finden Sie in der Oktoberausgabe von ERNEUERBARE ENERGIEN.
EU PVSEC in Valencia: Sharp baut neue Fabrik auf Sizilien