Per Knopfdruck wurde heute der 100 Tonnen schwere Generator einer Drei-Megawatt-Windenergieanlage auf dem neuen Prüfstand des Fraunhofer IWES in Bewegung gesetzt. Das Dynamic Nacelle Testing Laboratory, kurz Dynalab, des Fraunhofer IWES verfügt über eine Antriebsleistung von zehn MW und der Einleitung eines nominellen Drehmoments von 8.600 kNm. Damit sind gute Voraussetzungen für Prüflleistungen zur Prototypen-Validierung geschaffen. An der offiziellen Inbetriebnahme nahmen 250 geladene Gäste aus Windenergiebranche und Politik teil.Das Testzentrum wurde mit 35 Millionen Euro geförderte und in 18 Monaten aufgebaut. Es soll die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Windturbinenhersteller auf dem internationalen Markt stärken.
Mit dem Antriebsstrang ihrer neuen Acht-MW-Anlage bringt die Firma Adwen Ende des Jahres einen Multimegawattanlage von enormer Größe ins Dynalab. Logistisch ist das
kein Problem, da die Anlage in der Bremerhavener Werkshalle gleich auf der anderen Straßenseite gebaut wird.
Zunächst aber muss der Teststand sich bei der elektrischen Zertifizierung des Generators der Firma Jacobs Powertec nach FGW-Richtlinien beweisen. Durch den Einsatz eines virtuellen 36.000-Volt-Mittelspannungsnetzes können Kurzschlüsse und andere kurzzeitige Ereignisse im Netz mit hoher Wiederholfrequenz getestet und somit die Prüfdauer an die Anforderungen des Herstellers angepasst werden. Um reale Lasten und Wechselwirkungen zwischen Gondel und Rotor im Prüfstand abzubilden, kommen Echtzeitmodelle und Regelalgorithmen zum Einsatz.(Nicole Weinhold)