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CSP-Kraftwerke

DLR qualifiziert neues Silikonöl als Wärmeträger

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat ein neues Silikonöl als Wärmeträgermedium in konzentrierenden solarthermischen Kraftwerken (CSP) qualifiziert. Das Helisol 5A, so der Name des neuen Öls, wurde von Münchner Chemieriesen Wacker entwickelt. Es kann bei Temperaturen von über 400 Grad Celsius betrieben werden. Die bisher eingesetzten Wärmeträgeröle machten bei solchen Temperaturen schon schlapp.

Je höher die Temperatur des Wärmeträgers in einem CSP-Kraftwerk ist, desto preiswerter ist der Strom, der mit der Anlage produziert wird. Deshalb haben die Entwickler bei Wacker darauf geachtet, dass das neue Silikonöl Temperaturen von bis zu 430 Grad Celsius verkraftet, ohne seine chemischen Eigenschaften zu ändern. Es bleibt aber auch bei minus 65 Grad Celsius immer noch flüssig. Die anderen Öle frieren schon bei zwölf Grad plus ein, was ein Problem vor allem in kalten Nächten ist. Außerdem hat das Helisol eine niedrigere Viskosität als die bisher eingesetzten Öle, so dass es besser durch das Receiverrohr der Parabolrinne fließt.

Leck simuliert

In Tests haben die Entwickler bei Wacker schon nachgewiesen, dass das Öl über einen längeren Zeitraum auch bei höheren Temperaturen stabil ist. Dazu haben sie es über 480 Stunden bei einer Temperatur von 425 Grad in einer Demonstrationsanlage des DLR in der südspanischen Provinz Almeria betrieben. Damit hatte es schon den ersten Eignungstest bestanden.

Jetzt haben die Experten des DLR noch einen Sicherheitstest durchgeführt. Dazu haben sie ein Leck im Rohrsystem simuliert, was in eines solchen Anlage der schlimmste anzunehmende Versagensfall ist. Dabei strömte das Wärmeträgeröl mit einer Temperatur von 420 Grad aus, ohne sich selbst zu entzünden. Damit ist die Betriebssicherheit des neuen Silikonöls unter realen Einsatzbedingungen nachgewiesen. Schon vorher haben Entwickler von Wacker im Labortest nachgewiesen, dass sich das Helisol erst bei 475 Grad Celsius selbst entzündet. (Sven Ullrich)