Das 6. Energieforschungsprogramm ist auf vier Jahre angelegt und insgesamt mehr als 3,3 Milliarden Euro schwer. Auf die Biomasseforschung entfallen unter Vorbehalt der Bewilligung durch den Bundestag 25 Millionen Euro jährlich. Gegenüber 2010 (23,168 Millionen Euro) bedeuten die konstanten Basis-Plandaten für die nächsten Jahre immerhin eine Steigerung um 8 Prozent. Daneben wird als zweite Förderquelle der Energie- und Klimafonds in Aussicht gestellt. Sollte tatsächlich so viel Geld aus dem Fonds fließen wie geplant, wäre 2013 die jährliche Fördersumme für Bioenergie von rund 54 Millionen Euro erreicht und 2014 62 Millionen Euro.
Einnahmen aus dem Energie- und Klimafonds keinesfalls sicher
Der Energie- und Klimafonds speist sich aus einem Teil abgeschöpfter Gewinne aus den Laufzeitverlängerungen der deutschen Kernkraftwerke und außerdem aus Erlösen des Verkaufs von Kohlendioxidzertifikaten. Dass letzteres keine sichere Bank ist, zeigte sich zuletzt erst im vergangenen Jahr: Im Frühsommer wurde das Marktanreizprogramm für Wärme aus Erneuerbaren Energien (MAP) plötzlich gestoppt, weil laut Bundesfinanzminsterium 100 Millionen Euro weniger aus dem Zertifikatehandel eingenommen worden waren als geplant – die aber im Etat des MAP vorgesehen waren. Geld aus dem Umwelt- und Klimafonds könnte in der Höhe fließen wie geplant – sicher ist das aber nicht.
Wenig Geld für ein breites Feld
Außerdem ist zu bedenken, dass der Bereich Bioenergie ein sehr breites Spektrum umfasst – wie das Forschungsprogramm selbst feststellt, sich die Mittel also wohl auf ein sehr breites Feld streuen: Die Bioenergie zielt auf den Strom-, den Wärme- und den Kraftstoffmarkt. Die Bioenergieträger sind so heterogen und vielfältig wie die Zielmärkte: Feste Bioenergien, zum Beispiel in Form von Hackgut, flüssige Bioenergie in Form von Pflanzenölen oder gasförmige Bioenergie in Form von Biogas – oder aufbereitet zu Erdgasqualität in Form von Biomethan. (Dittmar Koop)