Gemeinsam mit dem TÜV hat der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) eine Sicherheitsvorschrift für Pellet-Lageranlagen mit Lagermengen unter 10 Tonnen erarbeitet. Darin empfiehlt der TÜV für Pelletlager, die an eine Außenwand grenzen, Lüftungsdeckel auf die Kupplungsstutzen einzubauen. Zu diesem Zweck können die Deckel jetzt nicht nur allein über Kesselhersteller bezogen werden – was schon seit geraumer Zeit möglich ist, sondern ab sofort auch über einen Online-Shop des Deutschen Pelletinstituts DEPI.
Ausgangspunkt Remscheid
Die Diskussion um Lüftungsmaßnahmen in Pelletbunkern war im vergangenen Jahr aufgekommen, nachdem sich im Januar 2010 in Remscheid in einem 150-Tonnen-Pelletbunker aus Beton ein Todesfall durch Kohlenmonoxidvergiftung ereignet hatte. Der TÜV Rheinland wurde seinerzeit mit den Messungen in diesem Fall beauftragt und stellte fest, dass binnen zwei bis drei Tagen gesundheitsgefährdende Konzentrationen des geruchlosen Gases, innerhalb von sieben Tagen lebensbedrohliche erreicht wurden. Zum Zeitpunkt des Unglücks war der Bunker voll mit Pellets. Ein möglicher Grund: Durch die Autooxidation von Fettsäuren in den Pellets mit Sauerstoff aus der Luft entsteht Kohlenmonoxid (CO) und gast aus. Allerdings kann der Bunker in Remscheid und die Ereignisse dort nicht einfach auf einen Selbstbaubunker in einem Einfamilienhaus übertragen werden. Der DEPV schloss ein Gefährdungspotenzial wie in Remscheid für Pelletbunker unter 10 Tonnen bei ordnungsgemäßen Betrieb der Heizung und sachgemäßen Verhalten aus. So ist zum Beispiel ein Heizungsbetreiber aufgefordert, vor dem Betreten einen Pellet-Lagerraum ausreichend zu belüften.
Tauschaktion in Österreich
Im März diesen Jahres gab der österreichische Pelletverband proPellets Austria bekannt, dass für alle rund 80.000 in Österreich installierten Pelletkessel eine kostenlose Deckeltauschaktion durchgeführt werde. Die dichten Schraubverschlüsse auf den Befüllstutzen werden gegen Lüftungsdeckel getauscht. Die Lüftungsdeckel selbst zeichnen sich durch seitliche angebrachte Schlitze aus. proPellets-Geschäftsführer Christian Rakos sagte damals: „Wir tun dies, um jeden Zweifel an der Sicherheit von Pelletlagern auszuräumen.“ Der DEPV führte in seiner neu aufgelegten Lagerraumbroschüre erstmals Lüftungsdeckel auf und riet zum Austausch von Deckeln bei Bestandsanlagen. (Dittmar Koop)
Das Informationsblatt des DEPV "Belüftete Deckel für Brennstofflagerraum Holzpellets" als pdf zum Download.