Ungarn ist für Biogas ein kleiner Markt. Die Leistung allein dieser Anlage entspricht einem 32igstel der bis 2020 geplanten Biogaskapazität im Land der Magyaren. Die ungarische Regierung will mehr Strom aus Erneuerbaren Energien. Biogas spielte dabei nur eine kleine Rolle.
Weltec Biopower GmbH erhielt den Auftrag, für den Energieversorger Zöldforrás Energia in Szeged in Südungarn eine Biogasanlage mit zwei Blockheizkraftwerken à 600 Kilowatt elektrische Leistung zu bauen. Die Anlage soll Ende des Jahres in Betrieb gehen. Vorgesehen ist, dass die Biogasanlage mit Maissilage und Gülle gefüttert wird, die Landwirte aus der Umgebung liefern. Sie nehmen im Gegenzug die Gärreste aus der Biogasproduktion ab und verwenden diese als Dünger auf ihren Feldern. Mit der Abwärme aus der Stromproduktion sollen Büros klimatisiert werden.
In Ergänzung zur Biogasanlage wird ein externer Gasspeicher mit einem Fassungsvermögen von 650 Kubikmeter gebaut. Ziel ist, die Stromproduktion auf den Tag zu verlegen, da tagsüber erzeugter Strom doppelt so hoch vergütet wird. Die Fermenter und die Kugel speichern nachts erzeugtes Biogas.
In Ungarn laufen aktuell zwölf Biogasanlagen. 40 sind in Planung oder im Bau. Die Planungen der ungarischen Energiepolitik sehen 32 Megawatt Leistung aus Biogas bis zum Jahr 2020 vor. Biogas würde dann fünf Prozent zur Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien beitragen. (Dittmar Koop)