Der österreichische Energieversorger Verbund plant ein neues Pumpspeicherkraftwerk mit einer Leistung von 480 MW in den Ostalpen bei Kaprun. Das geplante „PSW Schaufelberg“ werde zum großen Teil unterirdisch errichtet, heißt es in einer Presseinformation von Verbund. Für den Neubau und weitere Arbeiten an bereits bestehenden benachbarten Kraftwerken will der Energieversorger insgesamt eine Milliarde Euro investieren.
Die Arbeiten am Bestand haben bereits begonnen
Das neue Kraftwerk entsteht auf 700 Metern Seehöhe rund 900 Meter tief im Berg. Gemeinsam mit den weiteren Pumpspeichern Kaprun-Oberstufe, Limberg II und Limberg III soll es die Gesamtleistung des Speichersystems stärken, die Netze entlasten und mit den Kraftwerken Kaprun Hauptstufe und Klammsee insgesamt 1.860 MW zur zur Versorgungssicherheit beitragen, so Verbund. Für den Bau rechnet der Energieversorger mit 600 Millionen Euro Kosten. Die Unterlagen für die erforderliche Unweltverträglichkeitsprüfung sollen im kommenden Jahr eingereicht werden.
Bereits begonnen haben Arbeiten, die im Zuge der Erneuerung der Wassernutzungsrechte für die Kraftwerksgruppe Kaprun 2029 erforderlich sind und für die weitere rund 370 Millionen Euro investiert werden. So muss der in den 40er bis 50er Jahren gebaute Druckstollen des Kraftwerks Kaprun-Hauptstufe komplett neu errichtet werden, hieß es weiter.
„Brauchen Pumpspeicher für die Netzstabilität“
„Bis 2040 wird sich der Stromverbrauch in Österreich verdoppeln“, sagte Verbund-CEO Michael Strugl. Dafür müsse die Erzeugungskapazität fast verdreifacht werden, ein Großteil davon komme aus erneuerbaren Energien. „Pumpspeicher übernehmen hier eine unverzichtbare Aufgabe für die Gewährleistung der Netzstabilität und für die sichere Versorgung Österreichs mit sauberem Strom“, betonte Strugl.
Schon jetzt versorgt Verbund nach eigenen Angaben seine Kunden mit nahezu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien. Wasserkraft spielt dabei die entscheide Rolle: Verbund betreibt nach eigenen Angaben 130 Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von knapp 8.500 MW. (kw)
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