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100 Megawatt Batteriespeicher für Englands Netzstabilität installiert

Der 9. August 2019 wird den Engländern noch lange in Erinnerung bleiben. Denn an diesem Freitag mitten im Berufsverkehr sorgte der Ausfall eines Gas- und eines Windkraftwerks für einen großflächigen Stromausfall zunächst in den Midlands, in Südwestengland und in Wales. Aber auch Haushalte und Unternehmen in London und im Südosten Englands waren betroffen. Dazu kamen noch weitere 110.000 Kunden in Yorkshire und in Nordostengland, die ebenfalls an diesem Freitag ohne Strom bleiben.

Zwei Kraftwerke abgeschaltet

Der Grund: Den Blitzeinschlag in das Transportnetz interpretierte die Schutzelektronik des Gaskraftwerks Little Barford und des Offshore-Windparks Hornsea 1 in der Nordsee als Sicherheitsrisiko und schaltete die beiden Kraftwerke ab. Aufgrund der plötzlich fehlenden Stromeinspeisung sank die Netzfrequenz unter 48 Hertz. Aufgrund dieses Frequenzabfalls gingen automatisch weitere dezentrale Erzeugungsanlagen vom Netz. Denn deren Schutzeinrichtung ist so eingestellt, dass die Generatoren bei Unterfrequenz abschalten.

Regelleistung hat gefehlt

Gleichzeitig hat aber die Regelleistung nicht ausgereicht, um den Frequenzabfall wieder auszugleichen. Die erste Reaktion des gesamten Stromsystems ist dann, Verbraucher abzuschalten. Nur dadurch konnte die Frequenz wieder auf gut 50 Hertz steigen. Zwar war die Stromversorgung innerhalb einer knappen Stunde wieder vollständig hergestellt. Doch die zuständigen Netzbetreiber haben auf den Vorgang reagiert. Sie haben zunächst einen großen Speicher in der Nähe von Minety, einem kleine Dorf in Südwestengland zwischen Swindon und Bristol.

Zwei verschiedene Technologien verbaut

Das System ging jetzt ans Netz. Mit einer Leistung von 100 Megawatt kann die Anlage immerhin 100 Megawattstunden Strom ins Netz einspeisen. Sie ist damit in Zukunft ein Kernelement der Netzstabilität in England. Die Anlage basiert auf der 1.500-Volt-Speichertechnologie von Sungrow. Der chinesische Hersteller hat in dem System zudem zwei verschiedene Lithium-Ionen-Technologien verbaut. So stehen einerseits Nickel-Mangan-Kobalt-Akkus (NMC) und andererseits Lithium-Eisenphosphat-Batterien LFP zur Verfügung. Während die LFP-Akkus mit einer hohen Leistungsdichte punkten, also innerhalb kurzer Zeit viel Leistung abgeben können, sorgt die hohe Energiedichte der NMC-Akkus dafür, dass die Anlage den gespeicherten Strom über einen längeren Zeitraum liefern kann.

Aktuelle Anforderungen eingehalten

Das System erfüllt die neusten Anforderungen an die Frequenzregulierung, die in Großbritannien gelten. Das bedeutet, die Anlage muss innerhalb von einer Sekunde auf die Leistungsanforderungen aus dem Netz reagieren. Damit gehört die Anlage zu den wenigen zentralen Stromspeichern in England, die mit dieser sogenannten dynamischen Begrenzung ausgestattet sind.

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