Die österreichische Bundesregierung hat ein Förderprogramm für solarthermische Großanlagen gestartet. Insgesamt liegen 45 Millionen Euro im Fördertopf, um Solarwärmeanlagen mit einer Kollektorfläche von mindestens 100 Quadratmeter pro Projekt zu unterstützen. Der Klima- und Energiefonds (KLIEN), über den die Förderung läuft, hat dabei nicht nur die solare Prozesswärme im Blick, sondern auch die solarthermisch unterstützte Nah- und Fernwärmeversorung. Deshalb liegt ein neuer Schwerpunkt der Förderung auch auf Anlagen mit einer Kollektorfläche von über 5.000 Quadratmeter.
Erste Auktion läuft bis Oktober 2021
Die Förderung wird im Rahmen von verschiedenen Ausschreibungsrunden vergeben, die bis zum 24. Februar 2023 laufen. Der KLIEN plant zwei Auktionen pro Jahr wobei der erste Termin für 2021 der 10. Oktober sein wird. Die weiteren Termine gibt der KLIEN je nach verfügbarem Förderbudget noch bekannt.
Jury bewertet die eingereichten Projekte
Interessenten müssen bei der Kommunal Public Consulting, die für die Abwicklung der Förderung zuständig ist, einen entsprechenden Antrag abgeben. Die eingereichten Projekte werden dann von einer Fachjury begutachtet und die anhand der Beurteilungskriterien zur Förderung zugelassen. Dabei kommen zunächst Projekte zum Zuge, die über die EU kofinanziert werden. Die weiteren Projekte werden auf der Basis der Jurybeurteilung gereiht und kommen entsprechend dieser Reihung zum Zuge.
Förderung steigt mit Technologiekombination
Die Förderung wird in sechs verschiedenen Themenfeldern vergeben. So unterstützt der KLIEN den Bau von solaren Prozesswärmeanlagen mit 700 Euro pro Megawattstunde direkt nutzbarem Solarertrag pro Jahr. Bei einem besonders hohen solaren Deckungsgrad in den Betrieben steigt die Förderung auf 950 Euro. Nah- und Fernwärmeanlagen mit einer Kollektorfeldgröße von bis zu 5.000 Quadratmeter werden mit 550 Euro pro Megawattstunde direkt nutzbarem Solarertrag pro Jahr gefördert. Die Kombination der solarthermischen Anlage mit einer Wärmepumpe wird mit einer Steigerung des Förderbetrags auf 1.100 Euro pro Megawattstunde des jährlich nutzbaren Solarertrags belohnt. Die neue Förderung von solarthermischen Großanlagen mit einem Kollektorfeld jenseits der 5.000 Quadratmeter erfolgt auf Basis einer Wirtschaftlichkeitsberechnung.
Echte Megawattanlagen möglich
Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des KLIEN sieht in der Förderung die Möglichkeit, endlich ein üppiges Potenzial zu heben. „Wir erwarten uns von dem Programm einen Schub für die heimische Solarthermiebranche und die Erschließung neuer Marktsegmente in einer ganz neuen Größenordnung“, sagt er. „Mit dem Förderprogramm sind jetzt echte Megawattanlagen in der Fernwärme möglich, die den Ausstieg aus fossiler Energie beschleunigen“, ergänzt Robert Kanduth, Obmann des Branchenverbandes Austria Solar. Zudem stehen mit der aktuellen Ausschreibung für zwei Jahre mehr Mittel zur Verfügung als in den letzten zehn Jahren zusammen, weiß Kanduth. Die konkreten Teilnahmebedingungen an den Ausschreibungen und die Fördersätze finden Sie auf einer vom KLIEN eigens für die Förderung der großen Solarwärmeanlagen eingerichteten Internetseite.
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