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Photovoltaik in den USA

Auf dem Weg zur Netzparität

Die Photovoltaik in den USA ist auf dem Weg zur Netzparität. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von NPD Solarbuzz in Santa Clara, Kalifornien. Die Marktforscher untersuchten für die führenden Photovoltaikmärkte in den Vereinigten Staaten die Stromgestehungskosten aus Solarstromanlagen und verglichen sie mit den aktuellen Tarifen der Energieversorger.

Steigende Nachfrage nach kleinen Dachanlagen

Grund für die guten Aussichten der Photovoltaik, in nächster Zeit mit den Stromkosten der Energieversorger konkurrieren zu können sieht NPD Solarbuzz vor allem im Rückgang der Erzeugungskosten von Solarstrom im zweistelligen Prozentbereich aufgrund der sinkenden Preise für Solarstromanlagen. Die Marktforscher von Frost amp; Sullivan in Mountain View, Kalifornien, erwarten auch für die nächsten vier Jahre einen weiteren Preisrückgang entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Photovoltaikbranche. Der weitere Preisrückgang für Solarstromanlagen zusammen mit technischen Verbesserungen und neuen Finanzierungsmodellen wie Solarleasing und Strombezugsvereinbarungen führen laut Frost amp; Sullivan zu einer steigenden Nachfrage nach kleinen Dachanlagen für private Hausbesitzer in den USA. Die Analysten aus Mountain View erwarten, dass dieses Segment bis 2016 um durchschnittlich 11,9 Prozent wachsen wird.

Auf Hawaii ist die Netzparität schon erreicht

Am deutlichsten gingen die Erzeugungskosten für Solarstrom in Arizona zurück. Michael Barker, Chefanalyst bei NDP Solarbuzz führt das unter anderem auf die hohen Globalstrahlungswerte in dem Bundesstaat zurück. Dort betragen die Kosten der Stromproduktion aus einer Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 100 Kilowatt derzeit 0,16 Dollar (0,12 Euro) pro Kilowattstunde. Der durchschnittliche Strombezugspreis in Arizona liegt aber bei 0,10 Dollar (0,07 Euro) pro Kilowattstunde. Anders sieht die Situation in Hawaii aus. Dort ist der Solarstrom schon jetzt billiger als der durchschnittliche Tarifpreis vom Energieversorger. Auf den Pazifikinseln liegen die Kosten für eine Kilowattstunde Solarstrom aus einer Anlage mit einer Leistung bis 10 Kilowatt bei etwa 0,20 Dollar, während der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde Strom vom Energieversorger bei etwa 0,33 Dollar liegt.

Spitzenlaststrom teurer als Solarstrom

Deshalb verweist Barker darauf, dass die Strompreise in den einzelnen Bundesstaaten sehr stark variieren und abhängig von der Tageszeit und dem Verbrauch des Stromkunden sind. „In Kalifornien beispielsweise ist der Markt abgestuft, das heißt, das Strompreise je nach Verbrauch zwischen 0,11 und 0,34 Dollar (0,08 bis 0,25 Euro) variieren können“, erklärt Barker. Deshalb sind in den Fällen, wo der Kunde einen hohen Preis für seinen Strom aus der Steckdose bezahlt, Solarstrom schon jetzt billiger als der Strom, den er vom Energieversorger geliefert bekommt. Das gilt vor allem bei Spitzenlastpreisen. (Sven Ullrich)