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Energieversorger

Bundesland Baden-Württemberg kauft EnBW zurück

Der Aufstieg vom regionalen Energieversorgungsunternehmen (EVU) zum international tätigen Großkonzern begann 1997 mit der Fusion des Karlsruher Badenwerks mit der Stuttgarter Energieversorgung Schwaben (EVS). Im Januar 2000 verkaufte das Land Baden-Württemberg seinen Aktienanteil an diesem Unternehmen von zunächst 25,1 Prozent für rund 4,7 Mrd. Deutsche Mark an die französische EdF. Die Franzosen hatten in der Folge fleißig Anteile dazugekauft. Seit dem Frühjahr 2005 halten die beiden Großaktionäre, EdF und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) jeweils 45,01 Prozent der EnBW-Aktien. Nach umfangreicher Umstrukturierung und Sparkurs ist EnBW wieder eine attraktives Investment.

Die Stromproduktion basiert zu Hälfte auf Atomstrom: Denn rund 57 Prozent des von der EnBW erzeugten Stroms kommt aus der Atomkraft, mehr als 27 Prozent kommen aus fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas, über 10 Prozent stammt aus erneuerbaren Energien und fast 5 Prozent sind aus sonstigen Quellen, also beispielsweise dem Handel an der Strombörse oder kleinen Wasserkraftwerken etc.

Über die landeseigene Tochtergesellschaft Neckarpri ist laut Pressemitteilung mit EdF ein Kaufvertrag über die Anteile geschlossen worden. Als Preis wurden 41,50 Euro je Aktie vereinbart. An der Börse stieg der Kurs am heutigen Montag um rund 2,2 Prozent. Die 4,7 Mrd. Euro schwere Übernahme soll durch eine "Baden-Württemberg-Anleihe" finanziert werden. Die Zinskosten will Ministerpräsident Mappus durch die zu erwartenden Dividenden der EnBw begleichen. "Der Kauf wird nicht zu Lasten des Steuerzahlers gehen. Wir haben uns zudem auf einen ausgesprochen fairen Preis geeinigt", sagte der CDU-Politiker.

Zumindest ist nun klar, dass Baden Württemberg keinen großen Nachteil durch die Laufzeitverlängerung erfahren wird. Denn wenn die Spekulationen über die enormen Gewinnsteigerungen durch die Verlängerung auch nur ansatzweise richtig sind, wird das Bundesland einen sehr guten Preis an der Börse erzielen. Ob die Milliarden im Milliardenprojekt S21 gut angelegt sind, bleibt abzuwarten. (jw/pi)