Der Ausbau der Windenergie an Land stockt - aber nicht überall. Die drei besten Bundesländer der ersten sechs Monate 2020 liefern einen Überraschungssieger.
Die Bundesländer prüfen in den Bundesratsausschüssen einen Antrag Schleswig-Holsteins für einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien.
Die SPD-Bundestagsfraktion fordert Windkraft-Mindestquoten der Bundesländer. Dafür sollen diese Mindestabstände zu Anwohnern selbst bestimmen.
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies hat sich für eine bessere Koordinierung der Bundesländer in ihrer Energiewende-Politik ausgesprochen.
In Baden-Württemberg sollen künftig mehr Solarparks auf landwirtschaftlich schlecht nutzbaren Flächen errichtet werden. Das sieht die im vergangenen Jahr verabschiedete Freiflächenöffnungsverordnung vor. Und auch Rheinland-Pfalz will die Energiewende weiter voran treiben.
Auf der Konferenz der Wirtschaftsminister der Bundesländer ging es unter anderem um den Klimaschutzplan 2050. Die Ressortchefs in den Ländern wollen dessen Verabschiedung behindern, weil sie bisher nicht in die Beratungen einbezogen wurden. Das ist zwar ein hehres Motiv. Schließlich geht es um die Beteiligungsrechte der Bundesländer. Doch offensichtlich kann das auch heikel werden, wenn es um die Energiewende geht.
Die Bundesländer machen weiter Druck in punkto EEG-Reform. Nachdem sich im Wismarer-Appell die norddeutschen Länder mit der Windbranche solidarisiert hatten und die Erhöhung der Ausbauziele forderten, haben jetzt Schleswig-Holstein, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt einen Entschließungsantrag zur Unterstützung der Bürgerenergie verabschiedet, der am 22. April im Bundesrat verhandelt werden soll.
Im deutschlandweiten Durchschnitt erreichen Bio- und Solarenergie, Wind- und Wasserkraft sowie Geothermie inzwischen rund elf Prozent am Primärenergieverbrauch. Die Agentur für erneuerbare Energien schlüsselt auf, wo die einzelnen Bundesländer besser werden müssen.
Der Stand der Energiewende in den einzelnen Bundesländern lässt sich jetzt in der Internet-Datenbank der Agentur für erneuerbare Energien noch breiter abrufen. Außer aktualisierten Zahlen zu installierter Leistung und dem Anteil der grünen Energie in Strom und Heizleitungen informiert das Portal etwa auch über die regionale Akzeptanz der Erneuerbaren.
Der Bundesrat hat sich die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes angesehen. Und geht hart mit dem Bundeskabinett ins Gericht. Die Länderkammer hat etliche Änderungen beim Solarstrom angemahnt.
Baden-Württemberg ist reich. Aber die fast 5 Milliarden, die die Schwaben an den staatlichen französischen Energieriesen EdF zahlen müssen, werden sie auch nicht in der Portokasse haben. Ziel der Landesregierung ist es, den 40 Prozent Anteil an der drittgrößten Stromschwester in den DAX zubringen.
Brandenburg ist Spitzenreiter einer aktuellen Untersuchung im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien und wird dafür heute in Berlin auf einer Festveranstaltung mit dem Bundesländerpreis „Leitstern 2010“ ausgezeichnet. Brandenburg punktet mit ambitionierten Ausbauzielen, hohen Anteilen von Windstrom und Biogas sowie bei Forschung und Beschäftigung im Bereich Erneuerbare Energien.