Nicole Weinhold
Schwere Lasten und große Transporter werden jetzt auch als Elektro-Variante entwickelt. Die Helmut Uhrig Straßen- und Tiefbau GmbH aus Geisingen in Baden-Württemberg bringt einen 28 Tonnen schweren Elektro-Bagger mit Lithium-Ionen-Batteriespeicher an den Start. Das Pilotprojekt wird aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums mit rund 660.000 Euro gefördert.
Damit die CO2-Emissionen in Deutschland weiter sinken, braucht es auch im Bausektor mehr Baufahrzeuge ohne Verbrennungsmotor. Elektromotoren bieten dafür eine mögliche Alternative.
Mit seinem Vorhaben möchte das Unternehmen demonstrieren, dass der Einsatz von Elektromobilität auch im Baugewerbe sinnvoll und wirtschaftlich ist: Im Tiefbau und in der Kanalsanierung werden bisher Großbagger mit Dieselantrieb eingesetzt. Dabei entstehen Lärm sowie gesundheitsgefährdende Schadstoffe im Abgas. Das geplante Vorhaben - der Erwerb und die Inbetriebnahme eines 28 Tonnen Elektro-Großbaggers mit Lithium-Ionen Batteriespeicher – hat die Umstellung auf eine moderne, innovative Baggertechnik zum Ziel. Die durch den Einsatz prognostizierte CO2-Einsparung beträgt im aktuellen Strommix ca. 50 Prozent der Emissionen eines Dieselbaggers und damit ca. 30 bis 70 Tonnen CO2 pro Jahr. Mit zunehmendem Ausbau der erneuerbaren Energien wird diese in den nächsten Jahren noch zunehmen.
E-Müllwagen Daimler
Daimler Trucks entwickelt einen Lkw für "kommunale Bedürfnisse". 2021 soll der E-Econic, der auf dem Elektro-Lkw E-Actros basiert, von Kunden erprobt werden. Ausgewählte Kunden sollen die Fahrzeuge auf ihre Alltagstauglichkeit im Echteinsatz testen. Der urbane Einsatz in der Entsorgungswirtschaft eigne sich aufgrund der vergleichsweise kurzen und fest eingeplanten Routen von bis zu rund 100 km mit einem sehr hohen Stop-and-go-Anteil sehr gut für batterieelektrische Lkw, erläutert Daimler.
Daimler Trucks & Buses will nach eigenen Angaben 2039 alle neuen Lkw und Busse CO2-neutral anbieten. Der E-Actros mit einer Reichweite von rund 200 km wird seit 2018 von Kunden in Deutschland und der Schweiz getestet. In den USA sind derzeit der mittelschwere Freightliner E-M2 und der schwere Freightliner E-Cascadia im Praxistest bei Kunden. Über 140 leichte Lkw vom Typ Fuso E-Canter befinden sich im Kundeneinsatz in Städten wie New York City, Tokio, Berlin, London, Amsterdam, Paris und Lissabon.
Wasserstoffbusse für Wuppertal
In Wuppertal kommen derweil ab Februar zehn Linienbusse mit Brennstoffzellen zum Einsatz. In Kombination mit CO2-neutral produziertem Wasserstoff, sind die Busse mit einer Kapazität von bis zu 75 Fahrgästen klimaschonend unterwegs. Geliefert werden die Busse von der belgischen Firma van Hool. Auf der Suche nach Alternativen zum Dieselbus, führte für die Wuppertaler Stadtwerke kein Weg an der Brennstoffzelle vorbei. Rein Batterie betriebene Elektrobusse kamen aufgrund der Höhenunterschiede nicht in Frage.