Der Wiesbadener Projektierer Ampermo baut für den Logistikdienstleister DB Schenker im bayerischen Neufahrn eine Solaranlage mit einer Infrastruktur, um die Elektro-Lkw des Unternehmens vor Ort zu laden. Die Photovoltaikanlage erreicht eine Leistung von 835 Kilowatt. Die Ladeinfrastruktur ist auf eine Gesamtleistung von 480 Kilowatt ausgelegt. Ampermo agiert dabei als Investor, Eigentümer und Betreiber der Anlage.
Elf Speicher geliefert
Um dabei den Netzanschluss nicht zu überlasten und Spitzenlasten beim Laden abzufangen, integriert Ampermo zusätzlich einen Speicher. Die elf Scaleblocks von Intilion, die in den Ladepark integriert werden, können 73 Kilowattstunden Strom aus der Solaranlage zwischenlagern. Sie liefern ihn dann an den Ladepark, wenn viele Elektro-Lkw gleichzeitig laden wollen.
E-Trucks schneller laden
Viele Logistikunternehmen stellen ihre Lkw-Flotten derzeit auf E-Trucks um. Sie rüsten dazu ihre Umschlagterminals entsprechend mit Ladeinfrastruktur aus. Allerdings sind die Netzanschlüsse häufig nicht für die hohe Leistung der Ladesäulen ausgelegt. „Unsere Batteriespeicher dienen daher als Netzanschlusserweiterung“, erklärt Manuel Schmidt, Vertriebsleiter bei Intilion. „Sie stellen bei Ladevorgängen die notwendige zusätzliche Energie bereit, sodass alle E-Trucks schnell und effizient geladen werden können.“
Gruber Logistics und AIT testen emissionsfreien Schwerlastverkehr
Energiemanagement für mehr Solarstrom
Diese Idee verfolgt Ampermo auch in Neufahrn. Dort wird die Gesamtanlage zusätzlich über ein intelligentes Energiemanagementsystem gesteuert. Dadurch ist sichergestellt, dass der Netzanschluss nicht überlastet wird und die Elektro-Trucks trotzdem zur vorgegebenen Zeit geladen wieder zur Verfügung stehen. Außerdem sorgt es dafür, dass das Maximum an Solarstrom in den Akkus der Lkw landet.
Bundesregierung plant freie Anbieterwahl an Ladesäulen für Elektro-Lkw
Ladeinfrastruktur wird aufgebaut.
Solche Lösungen werden immer wichtiger. Schließlich ist der Straßengüterverkehr derzeit für etwa ein Drittel der CO2-Emissionen des Verkehrssektors verantwortlich. Allerdings ist der Umstieg auf Elektro-Lkw für die Speditionen unter anderem aufgrund der noch fehlenden Ladeinfrastruktur bisher eher unattraktiv. In diesem Jahr wird der Aufbau der Ladeinfrastruktur an den Bundesautobahnen beginnen. An etwa 350 Raststätten sollen Schnellladesäulen für Elektro-Lkw errichtet werden. Doch auch die Ladeinfrastruktur vor Ort wird für die Logistikdienstleister ein zentraler Baustein für den Umstieg auf die Elektromobilität sein. (su)