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E-Mobilität: 56 Prozent weniger Rohöl-Verbrauch bis 2035

Über den gesamten Lebenszyklus eines Pkw sind Elektrofahrzeuge bereits heute zu 20 bis 30 Prozent klimafreundlicher als benzin- oder dieselbetriebene Fahrzeuge. Das zeigten Studien, die die Rohstoffgewinnung, die Herstellung der Bauteile und des Fahrzeugs, seine Nutzung als auch das Recycling einbeziehen, sagt Mattias Buchert im aktuellen Podcast des Öko-Instituts zum Thema Ziele, Chancen und Perspektiven der Elektromobilität.

Massive Einsparungen beim Ressourcenverbrauch

So liegen Elektrofahrzeuge liegen im Vergleich zu Verbrenner-Pkw beim Ressourcenverbrauch vorn: Zwar benötigen Elektrofahrzeuge mehr Technologiemetalle als Benzin- oder Diesel-Pkw, dafür verbrauchen sie jedoch viel weniger fossiler Brennstoffe, vor allem Rohöl.

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Netto sparen Elektroautos daher Rohstoffe ein: Der jährliche Rohölbedarf für Pkw in Deutschland kann bis 2035 um 56 Prozent gegenüber 2020 sinken, wenn bis dahin der Anteil der elektrischen Pkw an den Zulassungen in Deutschland auf 100 Prozent steigt, ermittelte das Öko-Institut in einer aktuellen Studie. Diese Einsparungen überträfen deutlich den Verbrauch von fossilen Energieträgern wie Erdgas, die voraussichtlich zur Deckung des zusätzlichen Strombedarfs von Elektrofahrzeugen benötigt werden.

Recycling von Schlüsselrohstoffen

Dieses Szenario vorausgesetzt werde die Spitze des Primärmetallverbrauchs des Pkw-Sektors bereits um 2035 erreicht sein, heißt es in der Studie. Hier geht es vor allem um die Schlüsselrohstoffe Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer für die Lithium-Ionen-Batterien. Auch die steigenden Sekundärmetallquoten, also der Einsatz von recycelten Metallen aus Antriebsbatterien, in den nächsten Jahren tragen dazu bei. Der Verbrauch von Platingruppenmetallen – wie Platin, Palladium oder Rhodium – für Autoabgas-Katalysatoren wird in diesem Fall ebenfalls stark zurückgehen: bis auf nahe null im Jahr 2035.

„Rohstoffe sind ausreichend vorhanden“

Buchert stellt im Podcast klar, dass es ausreichend Primärrohstoffe gebe, auch wenn es zu temporären Verknappungen kommen könne. Gleichzeitig betont er die Rolle des Recyclings für die Weiterverwendung der Rohstoffe aus Elektromotoren und Batterien: „Aus Elektrofahrzeugen können Schlüsselrohstoffe rückgewonnen werden. Wichtig ist, die Sammelquote bei den Batterien zu erhöhen und künftig große Recyclinganlagen in Betrieb bringen.“ So könne man sich nicht zuletzt von Primärproduzenten unabhängiger machen und gegen Krisen wappnen.

Wo steht die Elektromobilität heute?

Anfang 2022 fuhren laut Öko-Institut rund 600.000 vollelektrische Pkw, was circa 1,3 Prozent der Flotte in Deutschland entspricht; dazu kommen noch einmal genauso viele Plug-In-Hybrid-Pkw, die teilweise mit Strom und teilweise im Verbrennermodus fahren. 15 Millionen vollelektrische Pkw sollen es bis zum Jahr 2030 sein – 30 Prozent der dann auf den Straßen befindlichen Pkw – so die Pläne der Bundesregierung im Koalitionsvertrag. (kw)

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