Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Bioenergiejahr 2012

Strategien im brüchigen Biogasmarkt

Gegenläufig zum eher mauen Bioenergiejahr 2012 vermeldet Arcanum Energy, Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen im Bioenergiesektor, positive Zahlen für das gerade abgeschlossene Geschäftsjahr. Laut bisher veröffentlichen Statistiken wurden 2011 fünfmal so viele Biogasanlagen neu installiert wie im gerade vergangenen Jahr, als 1.415 Anlagen in Deutschland neu hinzukamen beziehungsweise 706 Megawatt neue Leistung, gerechnet inklusive Repowering. Für die Akteure der Bioenergiebranche bedeutet das einen starken Rückgang. In einer Pressemitteilung zur Eurotier 2012 im November hatte der Fachverband Biogas bereits erklärt, dass der Markteinbruch für viele Unternehmen nur durch den Überhang aus dem guten Geschäftsjahr 2011 aufgefangen werden konnte. Die Branchenentwicklung sei ernüchternd und die Auftragslage katastrophal.

Gut lief es für Arcanum Energy. Das Unternehmen nahm 2012 drei Biogasaufbereitungsanlagen in Betrieb, die eine jährliche Biogasmenge von 90 Gigawattstunden einspeisen können, was einer elektrischen Leistung von 4,2 Megawatt entspricht. Insgesamt betreibt das Unternehmen damit fünf Biogasaufbereitungsanlagen mit einem jährlichen Produktionsvolumen von 150 Gigawattstunden innerhalb der Biogas-Pools für Stadtwerke. In diesem besonderen Geschäftsmodell bringt Arcanum Stadtwerke und Landwirte zusammen. Die Stadtwerke können mit einem Anteil aus diesem Pool ihr Portfolio aufbessern ohne selbst als Betreiber aufzutreten. Die Landwirte hingegen bauen sich als Energiewirte ein weiteres Geschäftsmodell auf. Zwei dieser Pools sind nun am Netz, für einen dritten wird der Einspeisebeginn noch im Jahr 2013 angestrebt.

Auch gute Aussicht für 2013

Das Unternehmen schlägt mit seinen Geschäftsideen zum Teil neue Richtungen ein, die Arcanum als Grund für den Erfolg des Unternehmens im Flautejahr angibt. Zudem betreibt es auch die Bioerdgas-Zentrale, einen Online-Marktplatz für Bioerdgas. Durch die Aufbereitung von Rohbiogas zu Bioerdgas mit einer Qualität wie das Haushaltsgas, so genanntes Biomethan, lässt sich der Energieträger ins gut ausgebaute Erdgasnetz einspeisen und macht damit den Handel bundesweit möglich. Dabei werden die Biogasanlagen von den Landwirten vor Ort betrieben und das Bioerdgas über Arcanum als Netzwerker weitergehandelt.

Vera Schürmann, Geschäftsführende Gesellschafterin des Unternehmens, gibt auch einen positiven Ausblick für 2013: „In 2013 werden wir mit der Einführung des ersten deutschen Spotmarktes für Bioerdgas und der erfolgreichen Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen zur Massenbilanzierung in einem eigenen, unabhängigen System neue Maßstäbe setzen.“

(Melanie Vogelpohl)