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Spanien

Schwächstes Jahr für Windkraftzubau

„Laut Zulassungsregister, über das in Spanien Erneuerbare-Energien-Projekte angemeldet und genehmigt werden, sollten 2011 in Spanien 1.643 MW neu hinzukommen. Doch vor allem infrastrukturelle und administrative Probleme sowie fehlende Netzanschlüsse haben für Verzögerungen gesorgt“, erklärt Mar Morante vom spanischen Windenergieverband Asociación Empresarial Eólica (AEE). Die Pressesprecherin der Branchenorganisation begründet so, dass die Windkraft, die seit 2011 durch politische und gesetzliche Maßnahmen gebremst wird, noch deutlich unter den ohnehin geringen Erwartungen blieb. Spanien war einst europäisches Führungsland in punkto Turbinenaufstellungen. Um rund ein Drittel weniger Leistung auch als im Vorjahr wurde somit in Spanien in neuen Windparkinstallationen zugebaut. Dabei stammen die Aufträge für die neu hinzugekommenen 1.050 MW noch aus den Vorjahren. Derzeit befinden sich noch weitere 1903 MW aus dem vergangenen und laufenden Jahr in den Projektpipelines der Windparkentwickler.

Ende Januar hatte die neue konservative Regierung Spaniens überraschend ein Moratorium erlassen, das die Einspeisevergütungen für neue Anlagen streicht. Unklar ist, ob sich dieses auch auf Anlagen bezieht, die sich derzeit noch im Bau befinden. Man wolle sich jetzt umgehend mit der neuen Regierung zusammensetzen, so Morante, um ihr die Bedeutung der Branche für die spanische Wirtschaft nahezulegen. „Wir verstehen ja, dass schlechte wirtschaftliche Voraussetzungen wie jetzt in Spanien Opfer verlangen, und wir sind auch bereit, sie zu bringen. Aber sie sollten nicht eine Branche betreffen, die einen so hohen Reifegrad aufweist und weltweit wettbewerbsfähig ist.“ Man wolle mit der Regierung über neue Richtlinien sprechen, die der Situation des Landes Rechnung tragen, das derzeit aufgrund eines sehr schlechten Ratings nur noch sehr teure Staatsanleihen zur Finanzierung des Haushalts bekommt. Es müsse aber eine Lösung gefunden werden, betont Morante, die 30.000 Jobs der Branche nicht gefährden. Nach Angaben der Turbinenhersteller sind inzwischen nur noch zehn Prozent der in Spanien produzierten Turbinen von Herstellern wie Gamesa, Acciona sowie Alstom für den einheimischen Markt vorgesehen.

Das Zulassungsregister war Mitte 2009 in Spanien eingeführt worden, um die Erzeugung regenerativer Energien zu bündeln – und zu begrenzen. So können nur hierin angemeldete Windparks Strom ins Netz speisen und Einspeisevergütung beanspruchen. Ende dieses Jahres sollte das Zulassungsregister wieder aufgehoben werden.

(Regine Krüger)