Auch Windturbinenhersteller Senvion wird mit 300 Megawatt (MW) wohl einen bedeutenden Anteil der im vergangenen Jahr durch Spanien ausgeschriebenen neuen Windstrom-Erzeugungskapazität von vier Gigawatt (GW) errichten. Durch den jetzt bekannt gegebenen Rahmenvertrag zeichnet sich nun die überwiegende Aufteilung des Windmarktes ab.
Der Deutschlandmarkt-Dritte der Windturbinenbauer, Nordex, hat 2017 die Prognose zum bereinigten Gewinn im Kerngeschäft und zum Umsatz knapp erfüllt. Allerdings erwartet die Firmen-Gruppe aufgrund der vom Ausschreibungssystem in Deutschland verursachten Marktturbulenzen stark rückläufige Einnahmen 2018 – anders als bisher vorausgesehen.
Vom Übernahmekandidat zum Käufer: Nordex übernimmt den spanischen Windenergieanlagenhersteller Acciona Windpower und erfährt einen Schub beim Aktienwert.
Nordex hat den im vergangenen Jahr verschobenen Großauftrag aus Brasilien unter Dach und Fach gebracht. Ab Mitte 2017 soll der deutsche Windenergieanlagenhersteller die bestellten 65 Anlagen mit jeweils drei Megawatt (MW) Leistung anliefern und installieren, wobei der Investor von einer außergewöhnlich hohen Auslastung des Windparks ausgeht.
Windturbinenhersteller Nordex wechselt die Führung aus. CEO hatte die Prognose 2016 nach hohen Zuwächsen in einzelnen Märkten erfüllt – aber bei Aktionären neue Erwartungen geweckt und im turbulenten Marktumfeld enttäuscht.
Die Nordex-Gruppe hat 2016 Auftragseingänge von 3,3 Milliarden Euro erzielt und dürfte somit ihre neue Position als Wettbewerberin unter den zehn größten Windturbinenherstellern bestätigen. Aufgrund eines verschobenen Deals verfehlte sie knapp die Unternehmensprognose – behält aber das starke Nordex-Wachstum in Deutschland bei.
Die Nordex-Gruppe baut 22 Turbinen vom Typ AW125/3000 in Brasilien. Auftraggeber ist EDF Energies Nouvelles. Der Windpark „Ventos da Bahia I“ ist nach Angaben von Nordex das erste Projekt im Land, in dem das Unternehmen seit dem Zusammenschluss mit Acciona Windpower Turbinen vom Typ AW3000 errichtet.
Turbinenbauer Senvion hat einen der größten Aufträge für Windkraft aus dem Andenstaat Chile erhalten: 300 Megawatt (MW) liefert der insbesondere in Deutschland zunehmend erfolgreiche Hersteller von Binnenlandturbinen an ein Joint Venture, dem der irische Projektentwickler Mainstream angehört. Die Bestellung der modernen Schwachwindanlagen Senvions findet inmitten des lange erwarteten Aufschwungs des Windmarkts in Chile statt.
Die Vereinigung von Nordex und Acciona ist besiegelt. Beide Windenergieanlagenhersteller haben die kartellrechtliche Freigabe für ihre angekündigte Fusion bekommen.
Die europäische Windenergiebranche konzentriert sich bei ihrem Jahrestreffen in Wien im Wortsinne auf den richtigen Wind. Widrige nationale und Europa-politische Störmanöver werden hier eher wie natürliche Böen hingenommen und spielen in Diskussionsveranstaltungen keine Rolle. Ein Hauptkonferenzthema sind dagegen exaktere Analysen realer Windbedingungen. Zudem stellen einige Turbinenbauer neue Windräder für die gezieltere Eroberung neuer Märkte vor.
Die spanische Turbinenschmiede Acciona Windpower erweitert ihre Drei-Megawatt-Plattform um einen Rotor für schwache Windstandorte: Noch vor Ablauf des Jahres wollen die Spanier den Prototyp der AW 125/3000 errichten.
Erst im Sommer hat Kroatiens Regierung die Ausbaubedingungen für die Windenergie verbessert. Davon profitiert als erstes der deutsche Projektentwickler WPD: Ende Oktober ging dessen Windpark Ponikve ans Netz. Mit knapp 37 Megawatt Leistung erhöht er die installierte Windleistung in Kroatien um gut ein Viertel. Nun erobern auch andere Unternehmen den Mini-Markt.
Die spanische Windbranche ist 2011 so langsam gewachsen wie noch nie. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 1.050 Megawatt (MW) neu installiert. Das ist ein Rückgang um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wo der Wert bei 1.516 MW lag.