Die Energiegenossenschaft Kodersdorf hat auf der Oberschule der kleinen Gemeinde nordwestlich von Görlitz eine Solaranlage in Betrieb genommen. Der Generator leistet immerhin 77,4 Kilowatt. Die 180 installierten Module von Solarwatt liefern jedes Jahr etwa 74,5 Megawattstunden sauberen Strom. Dieser wird zu 40 Prozent direkt im Schulgebäude verbraucht. Damit kann die Schule immerhin 30 Prozent seiner gesamten Strombedarfs abdecken. Den Rest vermarktet die Bürgerenergiegenossenschaft über einen Stromliefervertrag an die Einwohner:innen von Kodersdorf.
Anlage in diesem Jahr gebaut
Denn diese hat die Anlage nicht nur finanziert und zusammen mit Solarwatt geplant, sondern übernimmt auch den Betrieb des Sonnengenerators. Die ersten Planungen für das Projekt begannen schon Ende Mai 2022. Damals kam der Beschluss zustande, die Anlage überhaupt zu errichten und dafür eine eigene Energiegenossenschaft ins Leben zu rufen. Im November 2023 hat diese Energiegenossenschaft Solarwatt beauftragt, das Projekt umzusetzen. Der eigentliche Bau der Anlage begann im Frühjahr 2024.
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Potenzial auf öffentlichen Gebäuden heben
Die Anlage ist Teil der Bemühungen von Kodersdorf, die Energiewende zu stemmen. „Gerade die Installation von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden birgt ein riesiges Potenzial für die Energiewende“, weiß Sven Schwarz, der seit 1. Juli 2024 zusammen mit Benjamin Frank die Geschäftsführung von Solarwatt vom bisherigen Geschäftsführer Detlef Neuhaus übernommen hat. „Dieser Hebel muss endlich noch viel stärker genutzt werden“, betont Schwarz. „Das Projekt in Kodersdorf ist für uns von Solarwatt ein weiterer wichtiger Schritt, um so die Dekarbonisierung öffentlicher Einrichtungen im Freistaat Sachsen – und darüber hinaus – weiter voranzubringen. Besonders freut es mich natürlich, dass das Ergebnis einer solchen Partnerschaft mit der Bürgerenergiegenossenschaft und der Gemeinde heute in meiner Heimat in Betrieb genommen wird.“
Klimaschutzmanagement umgesetzt
Schon seit 2014 beschäftigt sie sich intensiv mit den Themen effektive Nutzung von Energie, Klimaschutz und Treibhausgasneutralität, wie Bürgermeister René Schöne berichtet. „In den Jahren 2019 sowie 2023 ist unsere Gemeinde erfolgreich zertifiziert worden. Mit der Etablierung des Klimaschutzmanagements (KSK) in Kodersdorf im Jahr 2021 haben wir zwei Jahre später ein integriertes Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht“, erklärt René Schöne. „Mit dem Aufbau der PV-Anlage auf dem Dach unserer Oberschule wird eine weitere Maßnahme aus dem KSK umgesetzt. In der Zusammenarbeit mit unseren Partnern von Solarwatt und der Energie Genossenschaft Kodersdorf ist somit ein weiterer Schritt in Richtung Klimaneutralität erfolgt.“
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Weitere Projekte angekündigt
Die Gemeinde werde auch künftig von den langfristig vereinbarten, günstigen Strompreisen profitieren, die mittels Stromliefervertrag mit der Energiegenossenschaft Kodersdorf vereinbart wurden, betont Schöne. Helmut Perk, Vorstandvorsitzender Energiegenossenschaft Kodersdorf ergänzt: „Für uns ist das erst der Anfang, denn wir haben als Energiegenossenschaft noch viel vor und hoffen, dass wir weiterhin mit Partnern wie in diesem Projekt unsere Ideen angehen können.“
Energy Sharing endlich erlauben
Er appelliert an die Politik, die Rahmenbedingungen für Bürgerprojekte in der Energiewende noch weiter zu verbessern. „Dabei geht es vor allem um die Möglichkeit, den selbst erzeugten Strom direkt an unsere Mitglieder und die Bürger verteilen zu können“, sagt Helmut Perk. „Dieses sogenannte Energy Sharing gehört gesetzlich endlich umgesetzt.“
Die Politik war in Gestalt von Ministerpräsident Michael Kretschmer zur Einweihung der Anlage nach Kodersdorf gekommen. Dieser habe sicherlich ein offenes Ohr für solche Änderungsvorschläge, sagt Helmut Perk. Doch er weiß auch, dass die Zuständigkeit in dieser Frage beim Bund liegt.“
Mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung
Vorbild für weitere Gebäude
Für das Land Sachsen sei diese Anlage ein echtes Vorzeigeprojekt und ein Vorbild für viele weitere Gebäude, wie der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer bei der Einweihung er Anlage betont. „Ich bin sehr froh darüber, dass wir solche starken Unternehmen wie Solarwatt in Sachsen haben, die sich solchen Projekten annehmen und die eng verbunden sind mit der Region, sagt Kretschmer. Zusammen mit der Bürgerenergiegenossenschaft, den Jugendlichen und den Einwohnern hat Solarwatt dieses Solarprojekt realisiert.“
Verbindung mit der Region
Die schaffe eine ganz andere Verbindung und auch eine ganz andere Begeisterung – gerade auch bei Kindern und Jugendlichen. „Sie sind offen für das Thema erneuerbare Energien und ich bin dankbar, dass Solarwatt dieses Projekt an der Oberschule hier in Kodersdorf umgesetzt hat“, betont der Ministerpräsident. (su)