In der kleinen Gemeinde Kodersdorf bei Görlitz hat eine Bürgerenergiegenossenschaft auf der Schule zusammen mit Solarwatt eine PV-Anlage installiert. Der Strom wird in der Schule und im Ort verbraucht.
Mieterstrom kann zum neuen Standbein für Energiegenossenschaften werden, nachdem sie aus dem Geschäft mit Solarparks durch die Ausschreibungen vollständig verdrängt wurden. Es ist nicht nur die verbesserte Wirtschaftlichkeit, sonder auch das positive Image, das Mieterstrom für die Energiegenossen so interessant macht.
Kann das der Weg zu mehr Bürgerenergie trotz Ausschreibungssystem sein? Der Projektentwickler Windwärts und die Energiegenossenschaft NaturEnergie Region Hannover wollen künftig zusammenarbeiten: Die Genossenschaft kann in drei von Windwärts geplanten Parks je eine Anlage erwerben und so ihre Mitglieder beteiligen.
Ausgerechnet im Windkraft-Schlusslicht-Bundesland Baden-Württemberg entsteht jetzt einer der größten und teuersten Bürgerwindparks – mit dem zudem mutmaßlich höchsten Anteil an Kapitalbeteiligung der Bürger selbst. Der Aufbau von acht Binnenlandwindturbinen der in der Windbranche derzeit eingeführten neuen Drei-Megawatt-Klasse macht das Projekt Kirchberg zudem zu einem der effizientesten Windkraftwerke.
Die Zahl der Einergiegenossenschaften ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. So viele gab es zuletzt Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute sind erneuerbare Energie die Antriebsfeder für sie.
Mit einem neuen Projekt will Naturstrom zusammen mit einer Regensburger Wohnungsbaugenossenschaft zeigen, dass das Mieterstrommodell noch funktioniert. Das Projekt muss gut durchdacht sein und alle müssen mitziehen.
Die Energiegenossenschaften in Deutschland sind sehr zurückhaltend mit ihren Investitionen. Auch die Zahl der Genossenschaften, die derzeit keine weiteren Investitionen planen, ist drastisch gestiegen. Grund sind die Verunsicherung und die schlechten Rahmenbedingungen.
Das neu gegründete Bündnis Bürgerenergie hat die Eckpunkte der Bundesregierung für die Reform des EEG kritisiert. Die im Bündnis zusammengeschlossenen Organisationen befürchten, dass die Energiewende zur Veranstaltung der großen Konzerne wird und sie damit bei den Bürgern an Akzeptanz verliert.
Vier Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit Bürgerbeteiligung sind in Deutschland neu in Betrieb gegangen. Sie kommen zusammen auf über acht Megawatt Leistung. Auftraggeber waren Gesellschaften, die teilweise genossenschaftlich organisiert sind.
Neun von zehn Energiegenossenschaften in Deutschland investieren ihr Geld in eine Photovoltaikanlage. Die Mitglieder bringen das Startkapital zum größten Teil selbst auf. Die durchschnittliche finanzielle Beteiligung liegt weit über dem Minimalbeitrag, den die Genossenschaften verlangen.
Die Genossenschaft Bürger Energie Berlin will das Berliner Verteilnetz kaufen. Sie verfolgt damit das Ziel einer stärkeren Einbindung erneuerbarer Energien in das Stromnetz. Jeder kann Genossenschaftsanteile erwerben. Eine Kooperation mit einem Energiekonzern schließt die Genossenschaft aus.
Die Baden-Württemberger machen gleich zwei mal mit der Bürgerbeteiligung an Solaranlagen auf sich aufmerksam. Die Agentur für Erneuerbare Energie (AEE) hat die Gemeinde Weissach im Tal den Titel „Energie-Kommune“ des Monats verliehen. Weiter südlich, am Bodensee entsteht ein neuer Solarpark, teilweise als Bürgersolaranlage.