Mit 5.485 Megawatt wurde im Rahmen der jüngsten Ausschreibung von Marktprämien für Strom aus Solarparks so viel Anlagenleistung angeboten, wie nie zuvor. Insgesamt 574 Projekte mit dieser immensen Leistung haben sich um das Ausschreibungsvolumen von 1.611 Megawatt beworben – mehr als jemals zuvor und Deutschland. Damit war die Auktion mehr als dreifach überzeichnet. „Noch nie gab es bei einer Ausschreibung von Freiflächenanlagen eine derart große Beteiligung“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.
Anlagengröße gestiegen
Auch die Größe der angebotenen Projekte steigt. So haben sich Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1.986 Megawatt an der Auktion beteiligt, von denen jede größer als 20 Megawatt ist. Dies war aber kaum verwunderlich, war es doch die letzte Ausschreibung, bei der die Ausnahmeregelung weggefallen ist, dass solche großen Projekte überhaupt teilnehmen konnten. Für die nächsten Ausschreibungen liegt der Deckel wieder bei 20 Megawatt.
Nur jedes fünfte Projekt war erfolgreich
Am Ende konnte die Bundesnetzagentur bei der Ausschreibung aber nur 124 Projekte mit einer Gesamtleistung von 1.612 Megawatt mit einer Marktprämie bedenken. Damit hat nur ein Fünftel der gebotenen Projekte einen Zuschlag bekommen. 43 Projekte hat die Bundesnetzagentur von der Ausschreibung ausgeschlossen, weil sie nicht den formalen Bedingungen entsprachen oder aus anderen Gründen. Das klingt viel und ist auch deutlich mehr als in den vorhergehenden Ausschreibungen. Doch aufgrund der vielen Gebote wurden weniger als 7,5 Prozent ausgeschlossen – weniger als in den Vorrunden.
Gebotspreise sind gesunken
„Der Wettbewerb hat zu niedrigen Zuschlagswerten geführt“, erklärt Klaus Müller. So lagen die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschläge zwischen 4,44 und 5,47 Cent pro Kilowattstunde. Damit waren sie deutlich niedriger als in der Vorrunde, als sie zwischen 5,39 und 6,65 Cent pro Kilowattstunden lagen. Die bezuschlagten Gebote waren zudem auch weit unter dem festgelegten Höchstwert von 7,37 Cent pro Kilowattstunde. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt in dieser Runde bei 5,17 Cent pro Kilowattstunde. Das sind 1,3 Cent unter dem Wert der Vorrunde, als er 6,47 Cent pro Kilowattstunde betrug.
Bayern liegt vorn
Wie in den vorangegangene Ausschreibungen gingen die meisten Zuschläge wieder nach Bayern. Dort werden 63 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 604 Megawatt gefördert. Neun Zuschläge mit einer Gesamtleistung von 197 Megawatt gingen an Projekte in Brandenburg. Damit liegt dieses Bundesland auf Platz 2. In Sachsen-Anhalt bekommen zwar elf Projekte eine Marktprämie. Doch deren Gesamtleistung liegt mit 167 Megawatt niedriger als die in Brandenburg. Von den großen Projekten mit mehr als 20 Megawatt Leistung konnten sich aber nur 19 Gebote durchsetze. Die größte Anlage, die eine Marktprämie aus dieser Ausschreibung erhält, hat eine Leistung von 74 Megawatt.
Die meisten der Projekte werden auf Randstreifen an Autobahnen oder Schienenwegen geplant. In dieser Kategorie haben 55 Gebote mit insgesamt 828 Megawatt einen Zuschlagt erhalten. Auf Acker- und Grünlandflächen sind 47 Projekte mit einer Leistung von 530 Megawatt geplant, die eine Marktprämie bekommen.
Agri-PV war erfolgreich
In der Ausschreibung konnten sich aber auch aufwändigere Projekte durchsetzen. So haben zehn Agri-PV-Anlagen einen Zuschlag bekommen. Hier findet auf der Fläche, auf der die Solaranlage steht, weiterhin landwirtschaftliche Nutzung statt. Außerdem konnten sich zwei Projekte durchsetzen, die auf entwässerten Moorböden entstehen, die wieder vernässt werden sollen. Die Leistung dieser beiden Anlagen beträgt zusammen 38 Megawatt. (su)