Der Energieversorger RWE hat auf einem See in der Nähe des Kohlekraftwerks Amer in Geertruidenberg in der niederländischen Provinz Noord-Brabant einen See mit Solarmodulen bestückt. Das Unternehmen hatte das Projekt schon im März des vergangenen Jahres angekündigt und das Konzept vorgestellt.
An Betonblöcken auf dem Seegrund verankert
Die schwimmende Anlage wurde auf einem Kühlwassersee in unmittelbarer Nähe des Kohlekraftwerks Amer realisiert. Da der See seit vielen Jahrzehnten nicht mehr zu diesem Zweck genutzt wird und keine direkte Verbindung mit dem nahe gelegenen Fluss Amer besteht, ist er ideal geeignet. Insgesamt 13.400 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 6,1 Megawatt haben die Monteure auf Schwimmkörper installiert. Um zu verhindern, dass die Module – etwa bei starkem Wind – abtreiben, sind sie an 52 Betonblöcken verankert, die auf dem Grund des Sees liegen. Jeder dieser Blöcke wiegt 4,6 Tonnen.
25 Kilometer Kabel verlegt
Die Handerker haben insgesamt 25 Kilometer Kabel verlegt, um den erzeugten Strom zum Ufer zu bringen und ins Netz des Kraftwerks einzuspeisen. In diese Netz speisen noch weiter Solaranlagen ihren Strom einspeisen. Denn der schwimmende Generator ist die neueste von insgesamt drei Solaranlagen am Kraftwerk Amer. Auf dem Gelände hat RWE noch zwei weitere Freiflächenanlage gebaut. Diese leisten zusammen 2,36 Megawatt. Dazu kommt noch eine Anlage auf dem Dach des Kohlekraftwerks mit einer Leistung von 550 Kilowatt.
Technische Möglichkeiten ausloten
Allerdings ist es die erste schwimmende Solaranlage, die RWE errichtet. Weitere sollen folgen. „Wir haben uns der Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungen verschrieben, um die Nutzung erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben. Unser Amer-Floating-Photovoltaikprojekt ist das erste seiner Art für RWE“, erklärt Katja Wünschel, Geschäftsführerin Onshore Wind und Solar Europa & Australien bei RWE Renewables. „Es erweitert unser Portfolio um eine neue, vielversprechende Technologie. Die Realisierung und der Betrieb dieses Projekts vertieft unser Wissen über die technischen Möglichkeiten von schwimmenden Solaranlagen, etwa in Bezug auf Skalierbarkeit und Energieertrag.“
Aus konventionell wird erneuerbar
Das Projekt sei zudem ein Vorzeigebeispiel, wie RWE konventionelle Anlagenstandorte in Standorte für erneuerbare Energien verwandeln kann und gleichzeitig, um innovative Lösungen für ein nachhaltiges Energiesystem zu fördern, ergänzt Roger Miesen, Geschäftsführer von RWE Generation und Chef des Unternehmens in den Niederlanden. „Die Niederlande sind einer der strategischen Kernmärkte von RWE und wir werden weiterhin zur Energiewende im Land durch den Ausbau von erneuerbaren Energien sowie mit CO2-freien, flexiblen Kapazitäten beitragen“, betont er. (su)
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