Die Preise für Solarmodule sind in den letzten vier Wochen weiter gesunken, wie der Online-Marktplatz PV Xchange mitteilt. So wurden die hocheffizienten Module mit mehr als 21 Prozent Wirkungsgrad und modernen Zelltechnologien für 35 Cent pro Watt gehandelt. Das sind zwei Cent pro Watt weniger als noch im Vormonat. Insgesamt sind die Preise für diese Modulklasse seit Jahresanfang um 12,5 Prozent gesunken.
Doch auch die Standardmodule, die vor allem in großen Projekten eingesetzt werden, haben preislich um einen Cent pro Watt nachgegeben. Sie werden jetzt im Schnitt für 28 Cent pro Watt gehandelt. Damit sind die Modulkosten in diesem Segment seit Jahresanfang um 6,7 Prozent gesunken.
Module sind lieferbar
Martin Schachinger, Geschäftsführer von PV Xchange, führt diese, für die Projektierer überraschend positive Entwicklung auf zwei Gründe zurück. Auf der einen Seite steht die bessere Verfügbarkeit der Module. „Selbst die sonst schlecht lieferbaren Heterojunction-Module des deutsch-schweizerischen Herstellers Meyer Burger sind bei den Distributoren aktuell LKW-weise ab Lager verfügbar. Das übt großen Druck auf die Verkaufspreise aus“, weiß Martin Schachinger. „Aus Spanien hört man, dass auch dort die Lager voll sind mit Modulen jenseits der Zwei-Quadtratmeter-Grenze, welche dort für mittlere bis große Anlagen vorgesehen sind.“
Zubau zu gering
Auf der anderen Seite steht der Zubau, der unter den Erwartungen bleibt. Tatsächlich haben in Deutschland die Installationszahlen zu Beginn dieses Jahres kräftig zugelegt. Im Januar wurden laut Bundesnetzagentur Anlagen mit einer Leistung von 935 Megawatt in Betrieb genommen. Einen Monat später ging der Zubau auf 829 Megawatt zurück. Der bisherige Jahresrekord wurde mit 1,07 Gigawatt im März erreicht. Im April kühlte sich – nicht zuletzt aufgrund der immens gestiegenen Anlagenpreise – auf 881 Megawatt wieder ab.
Großhändler unter Druck
Diese Zahlen liegen alle weit unter dem anvisierten Korridor von 1,5 Gigawatt pro Monat. Dieser Ausbau ist notwendig, um das Ziel von 215 Gigawatt installierter Solarstromleistung bis 2030 zu erreichen. Dieser eher schleppende Zubau im europäischen Leitmarkt Deutschland übt Druck auf die Großhändler aus. Diese seien in großer Not und böten ihre Ware vermehrt auf Niveau ihres Einkaufspreises oder darunter an, erklärt Martin Schachinger. „Das wiederum ist gut für Investoren dort wie hier, denn der Stau in den Zwischenlagern der Händler und Hersteller hat natürlich auch Auswirkungen auf andere europäische Märkte.“ (su)