Der Ökoenergieversorger Green Planet Energy hat gemeinsam mit der Genossenschaft Landkraft Bürgerenergie Hoyers Land eine Betreibergesellschaft gegründet. Zweck dieser Gesellschaft ist der Bau und Betrieb eines neuen Solarparks, der im niedersächsischen Dedendorf, südöstlich von Bremen, entstehen soll. Der Pachtvertrag für das Grundstück ist schon unterzeichnet.
Auf einer Fläche von 10,4 Hektar werden die Projektpartner Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 9,92 Megawatt montieren. Diese liefern nach Prognosen der Planer:innen jedes Jahr bis zu 9.950 Megawattstunden Sonnenstrom. Im Mittelpunkt steht neben hohen Stromerträgen vor allem die naturfreundliche Gestaltung und die hohen Ansprüche bezüglich der Biodiversität. „Die Energiewende ist nicht nur ein klimapolitisches, sondern auch ein demokratisches Projekt. Das zeigen wir mit diesem Solarpark“, erklärt Julian Tiencken, Geschäftsführer der für den Bau und Betrieb zuständigen Tochterfirma Green Planet Projects.
Ökologische Vielfalt steht im Vordergrund
So können sich die ansässigen Bürger:innen beteiligen und damit die Energiewende direkt vor Ort gestalten. „Als Ökoenergiegenossenschaft ist uns eine naturfreundliche Bauweise besonders wichtig – auch über die gesetzlichen Vorgaben hinaus“, betont Julian Tiencken. „Bei diesem Projekt steht deshalb neben der Erzeugung sauberer Energie auch die Förderung der ökologischen Vielfalt im Vordergrund – wir planen hier einen sogenannten Biodiversitäts-Solarpark.“
Schafe beweiden Grünfläche aus heimischen Pflanzen
Um die Artenvielfalt zu erhöhen, werden die Abstände zwischen den Modulreihen großzügig geplant. Dadurch soll mehr Licht auf den Boden dringen, damit sich Pflanzen besser ansiedeln und gedeihen können. Für den Start wird die Fläche mit einer heimischen Saatenmischung begrünt. Die Pflege dieser Grünfläche sollen Schafe übernehmen.
Versiegelung minimieren
Außerdem werden die Montagepfosten nicht gerammt oder sogar einbetoniert. Vielmehr arbeiten die Projektpartner mit Erdständern. Damit soll die Versiegelung der Fläche so gering wie möglich gehalten werden. Der Solarpark wird komplett eingezäunt. Doch der Zaun wird mit einem Abstand zum Boden von 15 bis 20 Zentimetern montiert. Dadurch können Kleintiere ungehindert die Fläche queren und nutzen. Als Sichtschutz dienen Hecken aus heimischem Gehölz. Weitere konkrete Schritte zur ökologischen Ausgestaltung sollen dann im weiteren Planungsprozess gemeinsam mit der unteren Naturschutzbehörde festgelegt werden, erklären die Projektpartner.
Beteiligung der Bürger:innen möglich
Für die Genossenschaft Landkraft Bürgerenergien Hoyaer Land sind diese Biodiversitätsmaßnahmen die Grundlage beim Bau von Solarparks. „Die Stärkung der heimischen Region und die Teilhabe der Bürger:innen an der Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen sind die Aspekte, die uns bei Gründung der Genossenschaft von Anfang an geleitet haben“, betont Vorstand Carsten Kaminski. „Wir freuen uns, das Gemeinschaftsprojekt mit einem erfahrenen und ebenfalls genossenschaftlich organisierten Partner umzusetzen. Über eine Mitgliedschaft, die jederzeit auf der Landkraft-Homepage beantragt werden kann, können alle interessierten Bürger:innen an der ökologischen Energiewende in unserer Region teilhaben.“
Baustart für 2025 geplant
Da der Pachtvertrag für die Fläche bereits abgeschlossen ist, steht dem Bau nichts mehr entgegen. Denn die Kommune und auch die Samtgemeinde haben schon den Aufstellungsbeschluss gefasst und das Bauleitplanverfahren eingeleitet. In einem nächsten Schritt werde nun das beauftragte Planungsbüro den Vorentwurf des Bebauungsplanes erarbeiten, beschreiben die Projektpartner das Vorgehen. Der eigentliche Bau des Solarparks soll dann Ende 2025 starten. Voraussetzung ist, dass das Genehmigungsverfahren wie geplant verläuft. (su)