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Inselanlagen

Sinkende Photovoltaik- und Speicherpreise treiben Offgrid-Markt an

Die Nachfrage nach Inselanlagen steigt weiter. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich der Markt für Solaranlagen, die in Kombination oder Ergänzung mit Speichern oder Dieselgeneratoren weit ab von jeglichem Stromnetz errichtet werden, sehr gut entwickelt. Die amerikanischen Analysten von Navigant Reserarch haben ermittelt, das weltweit derzeit 1.681 solcher Microgrid-Anlagen mit einer gesamten Photovoltiakleistung von 16,553 Gigawatt errichtet werden oder schon installiert sind. Dazu kommen noch 126 neue Projekte, die derzeit nur geplant sind. „Die Kombination aus Photovoltaik und Energiespeicher in solchen Inselanlagen ist nicht nur eine Modeerscheinung. Diese beiden Technologien der erneuerbaren Energien sind zur treibenden Kraft für die Microgrid-Industrie geworden und werden den Zubau solcher Anlagen in den kommenden Jahren noch weiter beflügeln“, betont Adam Wilson, Forschungspartner bei Navigant Research.

Industrie, Bergwerke und Landwirtschaft sind die größten Kunden

Die beiden Technologien werden in Zukunft auch weiter an Bedeutung für die Microgrid-Branche gewinnen. „Da die Photovoltaik inzwischen die Netzparität mit anderen Erzeugungstechnologien erreicht hat und in Kombination mit Energiespeicher wird sie immer mehr zu einer gängigen Lösung“, weiß Wilson. Das gelte für alle Segmente und Regionen.

So übernehmen Photovoltaikanlagen in Kombination mit Stromspeichern immer häufiger die Versorgung weit entfernter Ortschaften, wo ein Netzanschluss nicht besteht. In der Regel ist zusätzlich ein Dieselgenerator vorhanden, der im Notfall einspringen kann, wenn der Solar- und Speicherstrom nicht ausreichen sollte. Die preiswerte und schnell zu errichtende Photovoltaik zusammen mit dem Speicher sind in den meisten Fällen viel billiger als eine Netzanbindung für solche Ortschaften. Die Nachfrage treiben aber vor allem industrielle und gewerbliche Anwendungen an. Micorgrid-Anlagen zur Versorgung von abgelegenen Bergwerken oder landwirtschaftlichen Produktionsstätten setzen sich in der Konkurrenz zur bisher genutzten Dieseltechnologie immer mehr durch. Dazu kommen noch kleinere Inselanlagen zur Versorgung von kommunalen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder kleine Gleichstromnetze. Auch das Militär greift für die Versorgung immer mehr auf solche Kombinationen zurück.

Asien-Pazifik ist größter Markt für Neuinstallationen

Der führende Markt für solche Anlagen ist – laut Angaben der Analysten – Nordamerika. Immerhin decken die USA und Kanada 54 Prozent des Marktes ab. Vor allem in den USA sind schon sehr viele dieser Anlagen in Betrieb und einige werden noch gebaut. Die Vereinigten Staaten sind der größte Einzelmarkt, sowohl hinsichtlich der schon installierten Anzahl von Microgrid-Anlagen als auch hinsichtlich der Erzeugungsleistung. Wenn es um den Neubau von Microgrid-Anlagen geht, ist die führende Region aber Asien-Pazifik. Insgesamt decken die Länder Ost-, Süd- und Südostasiens sowie Australien und die Inselwelt im Pazifischen Ozean 41 Prozent des gesamten Marktes ab.

Darunter sind eine geplante riesige Solaranlage mit einer Leistung von 100 Megawatt im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh und eine geplante Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 80 Megawatt im australischen Newcastle, die dort zusammen mit einem Stromspeicher in Zukunft den dort schon installierten Dieselgenerator weitgehend ersetzen wird. In den USA ist zudem eine Solaranlage in Kombiniation mit einem Speciher mit einer Leistung von 83 Megawatt geplant. (Sven Ullrich)