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Genossenschaft baut bayerische Gemeinde zum Energiedorf um

Bundorf ist eine kleine Gemeinde in Unterfranken auf halbem Weg von Coburg nach Schweinfurt. Bisher war es ein ganz normales Dorf. Doch seit Herbst 2022 baut Maxsolar aus Traunstein hier einen riesigen Solarpark. Insgesamt 125 Megawatt wird die Anlage leisten, wenn sie fertig ist.

Trafos wurden gerade installiert

Tatsächlich steht die solare Freiflächenanlage kurz vor der Fertigstellung. Die Module sind schon auf den Unterkonstruktionen montiert. Jüngst wurden auch die beiden 82 Tonnen schweren Trafos angeliefert, die den Strom aus dem großen Solargenerator auf das passende Spannungsniveau heben, um ihn direkt ins Hochspannungsnetz einzuspeisen. Sie wurden am neuen Umspannwerk in Aidhausen Kerbfeld installiert und verstärken dort die bestehende Netzinfrastruktur. „Wir freuen uns, dass dieser wichtige Meilenstein gelungen ist und wir den Solarpark Ende September feierlich eröffnen können“, sagt Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender der Energiegenossenschaft Egis, die den Solarpark künftig betreiben wird – einen Teil von 40 Megawatt auch mit Bürgerbeteiligung.

82 Tonnen wiegt jeder der beiden Trafos, die den Solarstrom aus der Freiflächenanlage auf Hochspannungsniveau heben. Die Anlieferung erfolgte auf den letzten Kilometern auf Selbstfahrern, damit sie auf den engen Straßen vor Ort transportiert werden konnten.

Egis

82 Tonnen wiegt jeder der beiden Trafos, die den Solarstrom aus der Freiflächenanlage auf Hochspannungsniveau heben. Die Anlieferung erfolgte auf den letzten Kilometern auf Selbstfahrern, damit sie auf den engen Straßen vor Ort transportiert werden konnten.

Bürgerbeteiligung ist möglich

Diese Beteiligung funktioniert über eine Mitgliedschaft bei der Egis. Die Mitgliedschaft ist ab 150 Euro möglich. Für ihre Investition erhalten die Mitglieder wiederum eine Dividende. Diese liegt aktuell bei sechs Prozent. „Die grüne Geldanlage steht allen offen. Wer in Bundorf lebt, stärkt mit der Investition sogar die lokale Wertschöpfung und die Energiewende in der Region“, sagt Pascal Lang.

131 Gigawattstunden Sonnenstrom pro Jahr

Die Anlage ist aber auch das Herzstück eines gesamten neuen Energiekonzepts in Bundorf. Denn mit der Strommenge von 131 Gigawattstunden im Jahr, die der Solarpark in voraussichtlich produzieren wird, kann die Gemeinde ihren gesamten Eigenbedarf decken und darüber hinaus das Umland mit sauberer Energie versorgen. Der Solarpark wird aber nicht nur Strom für die Haushalte sowie die Landwirtschafts- und Gewerbebetriebe liefern, sondern auch erneuerbare Fernwärme und Energie für die Mobilität in Form von Strom für Elektroautos.

Potenzial voll ausschöpfen

Dazu wird die Egis in Bundorf eine Reihe von Ladesäulen aufbauen. „Wir wollen Erneuerbare-Energien-Anlagen ganz neu denken und ihr Potenzial ganzheitlich ausschöpfen, um die Energiewende bestmöglich voranzubringen“, sagt Egis-Vorstand Pascal Lang. „Dazu zählen neben Strom auch Wärme und Verkehr.“

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Fernwärme aus Sonnenstrom

Um dies umzusetzen, laufen seit Mai 2023 die Bauarbeiten für ein Fernwärmesystem, das fast fertig ist. Dieses wird mit einer großen Wärmepumpe betrieben, die den Strom aus dem Solarpark nutzt, um Wärme für die Haushalte und Betriebe in Bundorf zu erzeugen. Die Wärme wird dann in das 1,6 Kilometer lange Wärmenetz eingespeist. Geplant ist zudem ein großer Warmwasserspeicher, um Wärme auch für sonnenarme Zeiten vorrätig zu halten. „Mehr als 20 Gebäudeeigentümer haben sich schon für einen Fernwärmeanschluss entschieden“, sagt Pascal Lang. „Weitere Interessierte sind jederzeit willkommen. Je mehr auf die grüne Wärmeversorgung setzen, desto nachhaltiger können wir das Klima vor Ort schützen.“

An die Natur ist auch gedacht

Zusätzlich stärkt die Anlage aber auch den Naturschutz. Denn neben den Modulfeldern werden auch Magergraswiesen für Bienen und Schmetterlinge angelegt. Dafür nutzen die Projektierer regionales und hochwertiges Saatgut. Zudem entsteht ein Korridor für Wildtiere durch den Solarpark. (su)