Solarsysteme in Privathaushalten, Biogasanlagen in landwirtschaftlichen Betrieben und Windkraftwerke im Besitz kommunaler Stadtwerke haben eines gemeinsam: Es sind dezentrale Energieressourcen, die meistens im lokalen oder regionalen Umfeld eigenständig Energie erzeugen und an die Stromversorgung für eine größere Region an- oder abgekoppelt werden können. Zur besseren Integration dieser dezentralen Ressourcen (DR - Distributed Resources) hat die IEEE Standards Association (IEEE-SA) jetzt den Standard 1547.4 mit dem Titel “Guide for Design, Operation, and Integration of Distributed Resource Island Systems with Electric Power Systems” entwickelt. Zu den dezentralen Ressourcen zählen dabei sowohl die Energiegeneratoren als auch die entsprechenden Speichertechnologien.
Strom von kleinen Inseln
Die lokale Energieerzeugung und -speicherung macht es möglich, Teilbereiche des Stromnetzes sowie entscheidende Komponenten bei Bedarf vom Netz zu nehmen, um dieses zu entlasten. Diese sogenannten Inselsysteme sind komplexe Infrastrukturen, deren Anbindung an größere Stromnetze sorgfältig geplant werden muss. Der Leitfaden beschreibt erfolgreiche Beispiele für die Implementierung der verschiedenen Möglichkeiten, mit denen ein solches Inselsystem von einem Teil des Stromnetzes abgekoppelt und wieder angebunden werden kann, während es beständig Energie für ein lokales Netz produziert. Er kann ab sofort über die IEEE-SA bezogen werden.
Dezentrale Energieerzeugung
Derartige Insellösungen sind ein wesentliches Element beim Umbau des Energiesystems weg von der zentralisierten hin zu einer dezentralen Energieerzeugung durch erneuerbare Energien und den Aufbau intelligenter Stromnetze. Auch der VDI-Kongress „Smart Grids“ am 29. und 30. November 2011 in Düsseldorf nimmt sich diesem Thema an.(Daniel Seemann)