Die Fermenter der Biogasanlage werden jährlich mit 7.500 Tonnen Maissilage und 8.000 Tonnen Gülle versorgt. Das dabei entstehende Biogas landet in zwei BHKW-Modulen mit einer Leistung von jeweils 500 Kilowatt, die jährlich rund 8 Millionen Kilowattstunden (entspricht dem Jahresbedarf von ca. 2.000 Vier-Personen-Haushalten) Strom produzieren und in das örtliche Stromnetz einspeisen.
Biogas für die Tomatenzucht
Gleichzeitig entsteht bei diesem Prozess Abwärme, die vollständig für die Beheizung der Treibhäuser eines Gartenbaubetriebes verwendet wird. Dieser liegt nur einen Steinwurf entfernt auf der anderen Straßenseite. Die Wärmeleitung verläuft direkt unter der Straße hindurch, nur 30 Meter Distanz liegen zwischen den Orten der Wärmeproduktion und -abnahme
In den Gewächshäusern werden ganzjährig Tomaten gezüchtet. Dadurch entsteht ein großer Wärmebedarf, der bisher durch fossile Energieträger und einem Heizkessel abgedeckt wurde. Ab Dezember soll die Wärme aus der Biogasanlage Tomatenpflanzen auf insgesamt 3,5 Hektar Fläche versorgen.
Eine Anlage, zweifacher Nutzen
Der Bau der Biogasanlage in Straelen hat also einen doppelten Nutzen: Zum einen werden fossile Primärenergieträger durch den erneuerbaren Energieträger Biogas substituiert, zum anderen werden jährlich rund 15.000 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid vermieden.
Die Biogas NRW GmbH ist ein Joint Venture der Stadtwerke Düsseldorf AG und der Agricapital AG. Biogas NRW plant, finanziert, baut und betreibt Biogasanlagen der 500-Kilowatt-Klasse, wobei die Wärmenutzung ein wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzeptes ist. Laut Unternehmensangaben sollen zehn Biogasanlagen sollen in den nächsten Jahren errichtet werden, die dann umweltfreundlich Strom und Wärme produzieren. (Daniel Seemann)