Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse der jüngsten Ausschreibungen von Marktprämien für Strom aus solaren Dachanlagen bekanntgegeben. Diese sind für Anlagen mit einer Leistung von mehr als 750 Kilowatt obligatorisch, wenn deren Betreiber eine Vergütung bekommen wollen. Für Bürgerenergiegemeinschaften gilt die Ausschreibungspflicht für Anlagen ab sechs Megawatt Leistung.
Aus den jetzt veröffentlichten Ergebnisse geht hervor, dass die Nachfrage nach diesen Marktprämien im Vergleich zu den vorangegangenen Auktionen weiter gestiegen ist. Die Ausschreibung war deutlich überzeichnet. „Der erneute Rekordwert bei der Gebotsmenge für Solardachanlagen stimmt optimistisch im Hinblick auf den technologiespezifischen Ausbaupfad, insbesondere vor dem Hintergrund der angestrebten Parität mit dem Ausbau bei Freiflächenanlagen“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.
209 Gebote eingegangen
Tatsächlich haben sich auf das Volumen von 258 Megawatt insgesamt 209 Bieter mit Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von von 434 Megawatt beworben. Damit liegt die Nachfrage um das 1,7-fache über dem Angebot. Es ist die größte bisher bei einer Ausschreibung für Solaranlagen des zweiten Segments eingereichte Gebotsmenge, wie die Bundesnetzagentur mitteilt. So gingen in der vorangegangenen Ausschreibung Gebote mit einer Gesamtleistung von 363 Megawatt bei gleichem Ausschreibungsvolumen ein.
Solarausschreibungen: Wettbewerb weiter hoch – trotz gestiegener Auktionsmenge
119 Marktprämien vergeben
Die Bundesnetzagentur konnte 119 eingereichten Geboten mit einem Volumen von 259 Megawatt einen Zuschlag erteilen. Die Höhe der Marktprämien wurde wieder im im Gebotspreisverfahren ermittelt. Das heißt, die Betreiber der Anlagen bekommen die Marktprämie, mit der sie in die Ausschreibung gegangen sind. Durch die gestiegene Nachfrage sind auch die Preise für den Solarstrom leicht gesunken. So lagen die Zuschlagswerte bei dieser Ausschreibung zwischen 7,45 und 9,69 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: In der Vorrunde betrugen die Zuschlagswerte noch zwischen 7,95 und 10,19 Cent pro Kilowattstunde.
Besitzer von Solaranlagen sind mehrheitlich zufrieden mit ihrem System
Durchschnittswert leicht angestiegen
Allerdings gingen in dieser Ausschreibung mehr Projekte mit einer höheren Marktprämie als in der Vorrunde ein. Dadurch ist der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert auf 9,04 Cent pro Kilowattstunde leicht angestiegen. In der Vorrunde lag er noch bei 8,94 Cent pro Kilowattstunde.
NRW bekommt die meisten Zuschläge
Die meisten Projekte mit einer Marktprämie aus der aktuellen Ausschreibungsrunde entstehen in Nordrhein-Westfalen. Dorthin gingen 21 Zuschläge für ein Volumen von 58 Megawatt. Projektierer in Bayern bekamen zwar ebenso viele Zuschläge, allerdings für ein geringeres Projektvolumen von 48 Megawatt. Schon deutlich geringer fallen die Zuschläge in Baden-Württemberg aus. Im Ländle werden neun Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 24 Megawatt mit einer Marktprämie aus der aktuellen Ausschreibung errichtet. Auf dem vierten Platz liegt Hessen, das ebenfalls neun Zuschläge bekommen hat, allerdings für Anlagen mit einer Gesamtleistung von 21 Megawatt. (su)