Innerhalb der nächsten fünf Jahre will der Windenergieanlagenhersteller GE Energy mit den ersten Türmen aus dem 3D-Drucker auf dem Markt sein. Anlässlich der Eröffnung eines Forschungszentrums im us-amerikanischen Bergen teilte der Konzern mit, ein Team aus 20 Mitarbeitern werde dort an der Optimierung der 3D-Drucktechnologie arbeiten.
Derzeit weltweit größter Drucker seiner Art
Der Drucker, der zum Einsatz kommt, ist nach Angaben des Herstellers Cobod der größte seiner Art weltweit. „Er kann nicht nur über 10 Tonnen echten Beton pro Stunde drucken, sondern ist darüber hinaus der erste 3D-Betondrucker der Welt mit zwei X-Achsen am Drucker“, sagte Henrik Lund-Nielsen, Gründer und Geschäftsführer von Cobod. Aufgrund der vielfältigen Funktionen des Druckers könne man ihn eher als multifunktionalen Bauroboter denn als Drucker bezeichnen.
Ziel des Herstellers ist, den unteren Teil des Turmes auf der Baustelle aus Beton zu drucken. Damit sollen Transportkosten gesenkt und mehr Arbeitsplätze auf der Baustelle geschaffen werden.
Große Turmdurchmesser sind für Hersteller ein Problem
Die immer höheren Anlagen und die damit verbundenen größeren Turmfußdurchmesser stellen die Hersteller vor große Schwierigkeiten beim Transport. Deshalb haben sich in den vergangenen Jahren schon Hybridkonzepten durchgesetzt, bei denen Turmteile auf der Baustelle verspannt werden. Andere Entwicklungen setzen auf modulare Türme aus Holz, die ebenfalls erst auf der Baustelle zusammengefügt werden.
„Um die ehrgeizigen Ziele der Regierung Biden zu erreichen, nämlich kohlenstofffreie Elektrizität bis 2035 und eine Netto-Null-Wirtschaft bis 2050, sind weitaus mehr Windenergiekapazitäten erforderlich. Wir sind stolz darauf, mit GE Renewable Energy bei dieser innovativen 3D-Drucktechnologie zusammenzuarbeiten, die das Potenzial hat, die Nutzung dieser Ressource grundlegend zu verändern“, sagte Alejandro Moreno, Deputy Assistant Secretary for Renewable Power im US-Energieministerium, die das Forschungsvorhaben unterstützt. „Mit höheren Türmen aus amerikanischer Produktion, die vor Ort zusammengebaut werden, können wir die Kosten senken, logistische Hürden überwinden und die Verwirklichung unserer Ziele beschleunigen.“ (kw)