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Systemdienstleistung

Batteriespeicher absolviert erfolgreichen Schwarzstart-Test

Dafür wurde zunächst eine Netzinsel zwischen der Gasturbine, dem Batteriespeicher und drei Umspannwerken der Wemag gebildet. Während des mehrstündigen Versuches seien keine Verbraucher mit diesem abgeschlossenen Stromnetz verbunden gewesen, teilte die Wemag mit. Sie seien über andere Leistungen versorgt worden. Nach dem Aufbau der Netzinsel wurde mit Hilfe des Batteriespeichers die abgeschaltete Gasturbinen-Anlage wieder in Betrieb genommen.

Damit habe der Speicher bewiesen, dass er für den Wiederaufbau des Stromnetzes nach Großstörungen oder einem Blackout sorgen könne. „Bislang wird hierfür rein konventionelle Kraftwerkstechnik verwendet“, sagte Caspar Baumgart, Vorstand der Wemag.

Mitte Juni hatte die Wemag ihr zweites Batteriespeicherkraftwerk, Schwerin 2, in Betrieb genommen. Beide Speichersysteme bieten zusammen eine präqualifizierte Leistung von 10 MW und eine nutzbare Speicherkapazität von 15 Megawattstunden.

Testphase 2 im kommenden Jahr

Im Falle einer Großstörung bis hin zum vollständigen Ausfall des Übertragungsnetzes müssen die Betreiber von Erzeugungseinheiten und Stromnetzen zusammen die Wiederherstellung der Stromversorgung in den von ihnen betriebenen Netzen koordinieren, so die Wemag. Die Systemdienstleistung „Versorgungswiederaufbau“ werde nicht nur von Netzbetreibern, sondern auch von der Industrie benötigt, um einen langandauernden kostenintensiven Produktionsausfall zu vermeiden.

Neben der Wemag waren an dem Test auch das Institut für Elektrische Energietechnik der Universität Rostock und die Berliner Younicos AG beteiligt, die den Batteriespeicher entwickelt hat.

Nach dem erfolgreichen Abschluss von Phase 1 soll das Projekt, das unter dem Titel „Kickstarter“ zur Marktreife gelangen soll, im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Dann ist geplant, das Stromnetz mit Hilfe des Batteriekraftwerks unter Einbeziehung von Erneuerbare-Energien-Anlagen aufzubauen. Zudem soll die autarke Versorgung der aufgebauten Netzinsel über einen längeren Zeitraum bis zur Synchronisation mit dem Verbundnetz praktisch getestet werden. (Katharina Wolf)