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Streik bei Vestas läuft seit mehr als 100 Tagen

Der Streik in der Servicesparte des Anlagenherstellers Vestas dauert jetzt schon mehr als 100 Tage. Am 7. November vorigen Jahres hatte der Arbeitskampf begonnen und noch ist keine Einigung in Sicht. Eher scheint die Situation verhärtet: Die IG Metall Küste wirft Vestas unzuverlässige Verhandlungsführung vor. Zudem zahle das Unternehmen Prämien an Mitarbeitende, die Samstag arbeiteten, um den Arbeitskampf zu schwächen.

Im Mai brach die IG Metall die Verhandlungen ab

Die Gewerkschaft will Vestas zum Abschluss eines Tarifvertrages mit besseren Arbeits- und Gehaltsbedingungen bewegen. Das Unternehmen hingegen setzt auf direkte Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat.

Zwischenzeitlich im März aufgenommene Verhandlungen hatte die IG Metall im Mai abgebrochen. „Vertrauensvolle Tarifverhandlungen sehen anders aus. Angebote von einem Tag auf den anderen wieder vom Tisch zu nehmen, entspricht nicht unseren Erwartungen an einen verlässlichen Verhandlungspartner“, hatte Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg kritisiert.

Vestas spricht von „vernünftigen Angeboten“

Vestas wiederum verweist in einem Statement auf „verschiedene vernünftige Angebote“, die Gewerkschaft nicht angenommen habe. „Die Vorschläge wurden dabei im besten Interesse aller unserer Mitarbeitenden erstellt - die IG Metall vertritt eine Minderheit unserer Kolleginnen und Kollegen“, so Vestas. Man bedaure, dass der Streik weitergehe. Nach Angaben des Unternehmens streikt nur eine Minderheit von rund 15 Prozent der Mitarbeitenden, die Zahlen seien zudem eher rückläufig. Zum Vorwurf, „Streikbrecherprämien“ zu zahlen, heißt es von dort, man sei „dankbar für alle Mitarbeitenden, die sich ungeachtet der Unannehmlichkeiten durch den Streik weiterhin für Vestas einsetzen und mit ihrem Einsatz dazu beitragen, dass wir alle vertraglichen Leistungen erbringen können“.

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Die Gewerkschaft will hingegen nicht nachgeben.100 Tage zu streiken ist kräftezehrend“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Aber es lohnt sich, für gute Arbeit vollen Einsatz zu geben.“ Die Streikenden erlebten große Solidarität aus der ganzen Republik und auch der dänischen Gewerkschaftskollegen bei DanskMetall. Er verewist auf andere Unternehmen der Branche wie Siemens-Gamesa, Omexon und OWS Offshore Wind Service, die bereits Tarifverträge abgeschlossen hätten. (kw)

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