Die schwimmende Windturbine von Mitsubishi Heavy Industries wird gerade rund 20 Kilometer vor der Küste mit den zerstörten Fukushima-Reaktoren errichtet. Die Turbine wiegt 1.500 Tonnen, ist über 220 Meter hoch, hat über 80 Meter lange Rotorblätter und steht auf einer 5.000 Tonnen schweren Schwimmplattform. Nachdem Ende 2013 bereits ein Konsortium von Mitsubishi und Hitachi eine Zwei-MW-Anlage vor Japans Küste das Schwimmen gelernt hat, folgt nun Mitsubishis Multimegawatt-Riese.
Nun wird außer der 7-MW-Turbine noch eine 5-Megawatt-Turbine von Hitachi in dem Fukushima-Testwindpark für schwimmende Offshore-Turbinen aufgebaut. Die japanische Regierung subventioniert die Realisierung des Projekts mit einer vorläufigen Endleistung von 14 Megawatt mit umgerechnet 367 Millionen Euro.
Die Firma betreibt gleichzeitig ein Konsortium mit dem weltgrößten Hersteller Vestas. Die Firmen haben zusammen eine Acht-MW-Anlage, die V-164, entwickelt. Mitsubishi will sich selbst aber mit der Anlage keine Konkurrenz machen. Man hört auch, dass Mitsubishi die eigene Anlagentechnik nicht weiter verfolgen will und sich stattdessen ganz auf die Acht-MW-Technologie konzentrieren. Von dem vormaligen Namen der Sieben-MW-Maschine Sea Angel hat sich die Firma verabschiedet.
Ist das Land nach der Fukushima-Katastrophe auf dem richtigen Weg? Leider nein. Nach dem Unglück wurden die 48 AKW im Land abgeschaltet und üppige Solartarife wurden verabschiedet. 29 Prozent machte die Atomkraft im Jahr 2010 im Strommix noch aus. Im Wirtschaftsjahr 2013 sind in Japan Solarkraftwerke mit einer Kapazität von gut 6.000 Megawatt installiert worden. Der Markt lockte zahlreiche Investoren an. Doch inzwischen hat sich die konservative Regierung wieder zu Kohle und Atom bekannt und die Solarvergütung schrittweise eingedampft. (Nicole Weinhold)