Nicole Weinhold
Für die Energieversorgung seiner Öl- und Gasplattformen will der norwegische Energiekonzern Equinor zusammen mit zwei Partnern vor der Küste Norwegens einen schwimmenden Offshore-Windpark bauen.
Schwimmende Windräder
Die endgültige Investitionsentscheidung haben Equinor und die Partnerunternehmen Snorre und Gullfaks nun getroffen: Der Windpark wird aus elf Windturbinen mit einer Leistung von jeweils acht Megawatt (MW) bestehen, die mit der schwimmenden Fundamenttechnologie Hywind von Equinor ausgestattet sind. Der Offshore-Windpark Hywind Tampen wird 35 Prozent des Strombedarfs von fünf Öl- und Gasplattformen abdecken. Der Standort des Windparks befindet sich zwischen den Plattformen Snorre und Gullfaks etwa 140 Kilometer vor der Küste in einer Wassertiefe von 260 bis 300 Metern. Hywind Tampen soll Ende 2022 in Betrieb genommen werden.
Finanzielle Förderung
Die Investitionen werden sich auf fast fünf Milliarden NOK (rd. 500 Mio. Euro) belaufen. Die norwegischen Behörden haben über das norwegische Staatsunternehmen Enova, das die Energiewende in Norwegen vorantreiben soll, eine Finanzierungszusage von bis zu 2,3 Mrd. NOK (rd. 230 Mio. Euro) für das Projekt Hywind Tampen gegeben. Darüber hinaus hat der NOx-Fonds der norwegischen Industrie beschlossen, das Projekt mit bis zu 566 Mio. NOK (rd. 56 Mio. Euro) zu unterstützen.
"Seit fast 20 Jahren entwickeln wir systematisch Technologien für schwimmende Offshore-Windenergie. Etwa 80 Prozent des globalen Ressourcenpotenzials für Offshore-Wind liegen in tiefen Gewässern, und schwimmender Offshore-Wind kann eine wichtige Rolle bei der Energiewende zu einer nachhaltigeren globalen Energieversorgung spielen. Dies bietet der norwegischen Industrie erhebliche Chancen", sagt Eldar Sætre, Chief Executive Officer von Equinor.
Fossile Zukunft
Schattenseite des Projekts: Voraussetzung für die Realisierung des Hywind Tampen Projekts war die Zustimmung der Behörden zur Verlängerung der Nutzungsdauer des Gullfaks-Feldes bis 2036 und des Snorre-Feldes bis 2040, das sind bis zu 20 Jahre länger als ursprünglich geplant. So hilft neue, geförderte Windtechnik, fossile Energie länger zu verbrennen.