Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Schweden

Eon plant 700-MW-Windpark in der Ostsee

Die jährliche Stromproduktion soll rund 3.000 Gigawattstunden betragen. Die Investitionen belaufen sich laut der schwedischen Zeitung Dagens Industri auf über 2,2 Milliarden Euro. Die Konzernzentrale von Eon in Düsseldorf will sich zu dem Projekt vorerst nicht weiter äußern: „Dazu ist es noch zu früh, zu viele Parameter sind noch ungeklärt“, sagte Unternehmenssprecher Mirko Kahre auf Anfrage von ERNEUERBARE ENERGIEN.

Laut der schwedischen Tochter des Konzerns, Eon Nordic, handelt es sich bei Södra Midsjöbanken um ein Gebiet mit guten Windverhältnissen. Bis Jahresende hatte das Unternehmen mit einer Messstation Daten zu Windgeschwindigkeit und -richtung sowie beispielsweise zur Wellenhöhe gesammelt. Diese Station wurde vom schwedischen Staat finanziell bezuschusst. Parallel dazu hat das Unternehmen bereits eine Umweltverträglichkeitsprüfung in Auftrag gegeben. Ende 2011 soll zudem der Genehmigungsantrag an die schwedischen Behörden gegangen sein.

Bislang wurden in Schweden sechs Offshore-Windparks errichtet, fünf davon betreibt Vattenfall. Weitere Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von gut einem Gigwatt sind genehmigt, Baustart ist jedoch ungewiss. Anders als Södra Midsjöbanken sind die bisher errichteten Meereswindparks aber nur maximal zehn Kilometer von der Küste entfernt und klein. Der größte ist der Siemens-Windparks Lillgrund. Dieser ging schon 2008 mit 110 MW Gesamtleistung und 48 SWT-2.3-93-Anlagen mit jeweils 2,3 MW Leistung ans Netz. Gunnar Fredriksson vom schwedischen Windenergieindustrieverband Svensk Vindenergi bleibt skeptisch, ob Eons Vorstoß möglicherweise eine Trendwende in Schweden bedeuten könnte: „Bei uns gibt es keine explizite Förderung von Offshore-Windenergie. Wir haben eine Art Zertifikatssystem für alle erneuerbaren Energien. Bislang ist es jedoch viel günstiger, Windenergie onshore zu produzieren, zumal in Schweden dafür auch sehr viel Land zur Verfügung steht.“

(Regine Krüger)