Knapp zwei Jahre nach dem Baubeginn des niederländischen Offshore-Windparks Hollandse Kust Zuid fand nun die Installation der letzten Turbine von insgesamt 139 statt. In den kommenden Monaten wird das Innere der Turbinen fertiggestellt und getestet. Die offizielle Inbetriebnahme von Hollandse Kust Zuid, dem ersten Windpark weltweit, der ohne Subventionen errichtet wird, folgt zu einem späteren Zeitpunkt dieses Jahres.
Projektleiter bei Vattenfall Ian Bremner sagt: „Wir sind stolz, diesen Meilenstein erreicht zu haben. Die Installation der letzten Turbine ist ein wichtiger Moment des Projekts – nicht nur für uns, sondern auch für unsere Partner, Lieferanten und Bauunternehmer, mit deren Unterstützung wir dies erreicht haben.“
Das Projekt Hollandse Kust Zuid, das von Vattenfall entwickelt wurde und sich im Besitz von Vattenfall, BASF und Allianz befindet, verfügt über eine installierte Leistung von 1.500 MW. Die erwartete Strommenge, die der Windpark jährlich produziert, entspricht rechnerisch dem Verbrauch von rund 1,5 der etwa 8,5 Millionen niederländischen Haushalten.
Der Windpark Hollandse Kust Zuid entsteht in einer Entfernung von 18-35 Kilometer vor der niederländischen Küste in der Nordsee. Während der Bauphase wurden fertig gestellte Turbinen bereits sukzessive in Betrieb genommen. Der bereits produzierte Strom wird an Land geleitet und in das niederländische Netz eingespeist.
„Wir feiern die letzte Installation unseres größten Offshore-Projekts aller Zeiten,“ sagt David Molenaar, Managing Director von Siemens Gamesa in den Niederlanden. „Die Gondeln wurden in unserem Werk in Cuxhaven gefertigt und die Rotorblätter kommen aus dem dänischen Aalborg. Dieses Projekt zeigt einmal mehr, wie die Windindustrie mithilfe eigner, sauberer und wettbewerbsfähiger Quellen Energiesicherheit für Europa schaffen kann.“ Siemens Gamesa erhielt bei dem Transport und der Installation aller 139 Offshore-Windturbinen Unterstützung von dem Einrichterschiff Wind Osprey von Cadeler.
Insgesamt gibt es 139 Turbinen, eine weniger als ursprünglich geplant. Im vergangenen Jahr wurde ein Fundament durch den Zusammenstoß mit dem Frachtschiff Julietta D beschädigt, das während eines Sturms steuerlos durch den Windpark trieb. Das Fundament erlitt dabei derartige Schäden, dass der Bau einer vollständigen Turbine auf diesem Fundament als nicht vertretbar gilt. Die Partner, Bauunternehmer und Behörden beschlossen daher nach gegenseitiger Rücksprache, das Fundament nicht zu ersetzen, sondern 2024 zu entfernen. Für den freien Platz, der hierdurch entsteht, liegen noch keine konkreten Pläne vor.
139 Elf-MW-Turbinen
Im gemeinsamen Besitz von Vattenfall, BASF und Allianz
Gesamtleistung 1.500 MW
Vattenfall wird Stromproduktion für Versorgung ihrer Kunden in den Niederlanden einsetzen, BASF für Chemieproduktion an Standorten in Europa.
Der Windpark besteht aus 139 Elf-MW-Turbinen, den größten, die bislang in großem Maßstab installiert werden
Rotordurchmesser: 200 Meter
Erster Offshore-Windpark ohne Subventionen für produzierten Strom Inbetriebnahme 2023. (nw)