Nicole Weinhold
Der Energieversorger EnBW hat bekanntgegeben, dass 49 der insgesamt 87 Windkraftanlagen der Offshore-Parks Hohe See und Albatros in der deutschen Nordsee errichtet sind. Der erste Strom fließt bereits.
Halbjahreszahlen
Zeitgleich sind im Auftrag der deutschen Windbranchenverbände die von Deutsche Windguard ermittelten Ausbauzahlen für Windenergie auf See im ersten Halbjahr 2019 veröffentlicht worden. Mit einem Zubau von 252 MW und 42 Anlagen liegt die Branche weiterhin im bisher überschaubaren Plan. Insgesamt sind aktuell 1.351 Offshore-Windenergieanlagen mit 6.658 MW am Netz. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres verzeichnet Offshore-Wind eine Steigerung von rund 30 Prozent. Der 7,7-GW-Deckel bis zum Jahr 2020 sei fast erreicht. Für die Jahre danach fehlten die Rahmenbedingungen, um Projekte umsetzen zu können, bemängeln Branchenverbände.
609 Megawatt starkes Gesamtprojekt
Als 609 Megawatt starkes Gesamtprojekt baut die EnBW die Windparks Hohe See und Albatros die beide 2019 ans Netz gehen sollen. Sie werden dann Strom für rund 710.000 Haushalte erzeugen. Die Installationsschiffe Brave Tern und Blue Tern laden die Bauteile für jeweils vier Windkraftanlagen im Hafen von Esbjerg in Dänemark an Bord und installieren diese auf See auf die bereits im Meeresboden verankerten Fundamenten.
Grüner Strom für München - rechnerisch
Seit 2010 errichtet EnBW Offshore-Windparks. Voraussichtlich Ende 2019 werden die insgesamt 87 Windkraftanlagen mit 609 Megawatt installierter Leistung ans Netz gehen und nach Angaben von EnBW so viel Energie produzieren, wie ein modernes Gaskraftwerk. Rechnerisch sei das genug Strom, um alle Privathaushalte von München mit grüner Energie zu versorgen.
95 Kilometer nördlich von Borkum
Die Windparks Hohe See und Albatros entstehen sehr weit draußen in der Nordsee: Rund 95 Kilometer nördlich von Borkum und rund 100 Kilometer nordwestlich von Helgoland liegt Hohe See, jeweils 105 Kilometer von beiden Küsten entfernt entsteht Albatros. Auf einer Fläche von rund 42 Quadratkilometern beziehungsweise elf Quadratkilometern werden beide Windparks ab 2019 mit 2,5 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren.