Das erste von drei Rotorblättern wurde jetzt laut einer gemeinsamen Presseinformation von Adwen und LM Wind Power im Werk des Rotorblattspezialisten in Lunderskov (Dänemark) fertiggestellt und wird in den kommenden Tagen in eine Prüfanlage in Aalborg gebracht. Dort soll es ausgiebigen Tests unterzogen werden.
Ziel der Entwicklung, an der Ingenieure der beiden Unternehmen Monate zusammengearbeitet hätten, sei die Senkung der Stromgestehungskosten von Offshore-Windenergie. Mit dem größten Rotor der Branche könne die AD 8-180 den höchsten jährlichen Energieertrag aller Windenergieanlagen vorzeigen, hieß es.
Prototyp kommt Ende 2016
Die Länge des LM 88.4 genannten Blattes sei der beste Ausgleich zwischen Wirkungsbereich, Energieproduktion, Gewicht sowie Lasten, die auf die Windkraftanlage wirken. Die Kombination biete optimale „Balance of Plant“-Kosten und trage zu den konkurrenzfähigsten Stromerzeugungskosten der Branche bei. Außerdem wurde das Rotordesign mit dem Blick auf Skalierbarkeit konzipiert, um eine Weiterentwicklung der 8MW Plattform von Adwen zu ermöglichen.
Damit hat Adwen die nächste Großkomponente der neuen Turbine im Test. Seit Anfang Juni wird der Antriebsstrang im IWES Dynamic Nacelle Testing Laboratory (DyNaLab) in Bremerhaven geprüft. Ende des Jahres will Adwen den Protoypen ebenfalls in Bremerhaven errichten, die Serienproduktion soll 2018 starten.
Was wird aus Adwen?
Weiterhin offen ist, wie es mit Adwen nach der Einigung zwischen Siemens und Gamesa weitergeht. Gamesa hält 50 Prozent an Adwen, die anderen 50 Prozent liegen bei Areva. Laut einer Vereinbarung zwischen Areva und Gamesa kann Areva in den kommenden drei Monaten entweder Gamesas Anteile kaufen, die eigenen an Gamesa verkaufen oder aber das Joint-Venture komplett veräußern. In diesem Falle soll GE interessiert sein. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete allerdings am Freitag, auch das neue Unternehmen aus Gamesa und Siemens sei am Areva-Anteil interessiert und bezog sich auf einen Siemens-Sprecher in Frankreich. (Katharina Wolf)