Tilman Weber
Die Erneuerbare-Energien-Sparte Asko Renewable des norwegischen Großhandelskonzerns Norges Gruppen will zusammen mit einem vom Windvorhersagedienstleister Norseman Wind geführten Konsortium in ein 1,4 Gigawatt (GW) großes Offshore-Windpark-Projekt in der Entwicklungszone Sørlige Nordsjø II investieren. Das gaben die beteiligten Partner bekannt. Damit konkurrieren sie nun mit dem Projekt Sønnavindar, das der norwegische Ölplattform-Errichter Aker Solutions über ein Offshore-Windkraft-Tochterunternehmen und zusammen mit einem strategischen Partner plant. Aker Solutions hatte das 1,2 GW große Vorhaben bereits im Sommer angekündigt, kurz nachdem der norwegische Staat die Offshore-Windkraft-Entwicklungszone ausgewiesen hatte. Zudem plant Aker Solutions das Projekt des schwimmenden Windparks Vestavindar in der zweiten der beiden bisher ausgewiesenen Entwicklungszonen, im Windfeld Utsira Nord, mit rund 500 Megawatt (MW).
Norwegen hatte im Juni die beiden Windfelder ausgewiesen. Während das für 500 MW bis 1,5 GW geplante Utsira Nord nahe vor der norwegischen Küste auf Höhe der Hafenstädte Haugesund und Stavanger aufgrund der Wassertiefen nur für schwimmende Windparks geeignet ist, bietet das Windfeld Sørlige Nordsjø II Raum für Windparks mit konventionell in den Seeboden gerammten Unterwasserfundamenten und einer Erzeugungskapazität zwischen ein bis zwei GW. Das Areal Sørlige Nordsjø II findet sich in der offenen Nordsee rund 100 Kilometer vor der norwegischen Südküste etwa auf einem Breitengrad mit der südschwedischen Stadt Göteborg. Weil es bis zum dänischen Festland kaum weiter als nach Norwegen ist, wird ein weiteres Übertratungskabel das Windfeld auch direkt an das südskandinavische Nachbarland anschließen. Im kommenden Jahr sollen die Ausschreibungen beginnen.
Die Installationen dieser Gigawattwindparks dürften eher in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts stattfinden. Aker Solutions will die finale Investitionsentscheidung 2024 treffen und 2026 den Netzanschluss schaffen.
Die Lebensmittelgroßhandelsgruppe Norges Gruppen plant, den eigenen Stromverbrauch komplett umzustellen auf regionale erneuerbare Energienquellen.
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